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Operational rainfall monitoring in southern Ecuador. Towards the development of a national weather radar network.

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216340640
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungstransferprojekt RadarNet Sur hatte zum Ziel, einen prototypischen Regenradarverbund aus drei abbildenden X-Band Radargeräten aufzubauen, operationell zu betreiben sowie exemplarische Anwendungen für Wettervorhersage und Landwirtschaft, Planung (Wasserkraft, Infrastrukturplanung) und Katastrophenschutz zu entwickeln. Zur Umsetzung wurde ein Konsortium aus deutschen und ecuadorianischen Universitäten, lokalen Planungsinstitutionen und Infrastrukturbetreibern, dem Nationalen Wetterdienst und NGOs aus dem Umweltbereich gebildet. Die Herausforderung war, das erste Radarnetzwerk in Südamerika und in globalen Hochgebirgen (Anden) mit komplexer Topographie zu etablieren. Das Konsortium konnte das Radarnetzwerk aus drei Radargeräten mit dem weltweit höchstgelegenen Instrument (Radar Cajas 4450 m ü. Meer) bis 2015 vollständig aufbauen und danach operationell betreiben. Entwickelt und abgeleitet wurden exemplarische Anwendungen wie die erstmalige Berechnung von hoch aufgelösten Niederschlagskarten für die Planung (Landwirtschaft, Wasserkraft etc.) sowie Gefährdungskarten für das andine Straßensystem durch wetterbedingte Erdrutsche. Im wissenschaftlichen Bereich stand insbesondere die Frage der Ableitung von Niederschlägen aus Radardaten im Vordergrund. Hier hat sich gezeigt, dass auch lokale Z/R Beziehungen für verschiedene Regentypen in unterschiedlichen Höhenlagen nicht ausreichen, ein qualitativ ausreichendes flächendeckendes Niederschlagsretrieval zu gewährleisten. Aneichung mit Bodenmessungen bzw. maschinelle Lernverfahren zeigen aber sehr gute Möglichkeiten auf, die Niederschlagsableitung in komplexen Hochgebirgen deutlich zu verbessern. Weiterhin konnte für das Super El Niño 2015 gezeigt werden, dass Meldungen des Katastrophenschutzministeriums sehr gut mit den Niederschlagskarten der Starkregenereignisse im Küstenbereich übereinstimmten. Topographische Leitbahnen spielen eine zentrale Rolle bei der Verlagerung von Starkregenzellen an der Küste ins Hochland und dessen interandine Becken. Zum Ende des Projektes wurde der operationelle Radarnetzwerkbetrieb leider durch Sicherheitsprobleme und länger anhaltende finanzielle Probleme bei den lokalen Partnern stark gestört. Erschwerend hinzu kommt, dass die neu eingeführten SELEX Radarsysteme technisch außerordentlich instabil erscheinen und daher lange Ausfallzeiten bei den einzelnen Geräten vorliegen. Derzeit befindet sich das Netzwerk in technischer Überholung und administrativer Neuordnung. In den Publikumsmedien hat sich das Radarnetzwerk großer Aufmerksamkeit erfreut, sodass es über Ecuador hinaus nun in weiteren Kooperationen nach Nordperu ausgedehnt werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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