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Neuronale Dynamik der Verarbeitung multisensorischer Stimuli im menschlichen Gehirn

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216374729
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Projekt standen 4 zentrale Fragestellungen im Vordergrund: (1) Wie beeinflusst Aufmerksamkeit die Verarbeitung von konkurrierenden unisensorischen Eindrücken? (2) Braucht es eine willkürliche Zuwendung von Aufmerksamkeit um unterschiedliche Sinneseindrücke in ein multisensorisches Erlebnis zu integrieren? (3) Multisensorische Integration als unwillkürlicher Prozess? (4) Signaturen von integrierten multisensorischen Repräsentationen im Gehirn. Zur Untersuchung dieser Fragestellungen führen wir eine Reihe von komplexen EEG/MEG und Verhaltensexperimenten durch. Unsere zentralen Befunde lassen sich wie folgt zusammenfassen. Frühe sensorische Verarbeitung scheint nicht auf die Teilung von Aufmerksamkeitsressourcen angewiesen zu sein sondern kann Sinn für Sinn relativ unabhängig geregelt werden. Der Wettbewerb zwischen top-down Aufmerksamkeit und bottom-up multisensorischer Salienz wird eher parallel und nicht interaktiv beeinflusst. Visuell-auditive Synchronisierung von Distraktorstimuli führen zu einem Anstieg der Genauigkeit auf eine zentral präsentierte Aufgabe, was einen Anstieg der stochastischen Resonanz nahelegt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Concurrent visual and tactile steady-state evoked potentials index allocation of inter-modal attention: a frequency-tagging study. Neuroscience Letters, 2013, 556, 113-117
    Porcu, E., Keitel, C., Müller, M.M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.neulet.2013.09.068)
  • Early visual and auditory processing rely on modality-specific attentional resources. Neuroimage, 2013, 70, 240-249
    Keitel, C., Maess, B., Schröger, E., & Müller, M.M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2012.12.046)
  • Visual, auditory and tactile stimuli compete for early sensory processing capacities within but not between senses. Neuroimage, 2014, 97, 224-235
    Porcu, E., Keitel, C., Müller, M.M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2014.04.024)
  • Audio-visual synchrony and feature-selective attention co-amplify early visual processing. Experimental Brain Research, 2016, 1221-1231
    Keitel, C., Müller, M.M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00221-015-4392-8)
  • Audio-visual synchrony and spatial attention produce parallel and distinct facilitation of dynamic ongoing visual stimulation: a frequency-tagging study. Neuroimage, 2017, 161, 32-42
    Covic, A., Keitel, C., Porcu, E., Schröger, E., Müller, M.M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2017.08.022)
 
 

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