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Protest und Kooperation Bürgerschaftliches Engagement für den Umweltschutz in der Stadt. Die Beispiele Mainz und Wiesbaden 1960 bis heute.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216382418
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Am Beispiel der Städte Mainz, Wiesbaden und Freiburg wurde die Etablierung und Entwicklung des bürgerschaftlich getragenen Umweltschutzes untersucht. Wie funktionierten Protest und zivilgesellschaftliches Engagement, wie gestaltete sich das Zusammenspiel mit den kommunalen Behörden, warum und zu welchen Zeitpunkten war dieses Engagement besonders folgenreich? Das ursprünglich auf Mainz und Wiesbaden beschränkte Projekt wurde um Freiburg als dritte Untersuchungsstadt erweitert. Besondere Bedeutung kommt den 1970er und 1980er Jahren zu. Dabei gab es durchaus sehr früh eine Bereitschaft der kommunalen Verwaltungen, sich des Themas anzunehmen. Jedoch waren deren Handlungsoptionen beschränkt, und die engagierten Bürger organisierten sich zunehmend in konfrontativ auftretenden Protestgruppen. Auf beiden Seiten nahmen der Organisationsgrad und die Handlungsoptionen zu. Seit den 1990er Jahren wich die Konfrontation der Kooperation zwischen kommunalem und zivilgesellschaftlichem Umweltschutz. Auffällig ist die große Bedeutung lokaler Bezüge für das zivilgesellschaftliche Engagement – trotz der grundsätzlich globalen Zielsetzung ermöglichten in erster Linie lokale oder regionale Themen eine Mobilisierung, was sich auch in der Ausrichtung der Politikziele niederschlug. Bemerkenswert sind dennoch die Vernetzungspotenziale der Bürgerinitiativen, auch über kommunale Grenzen hinweg, insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren. Insgesamt kann festgestellt werden, dass trotz vieler lokaler Unterschiede strukturell eine starke Konvergenz im Verhalten sowohl der Zivilgesellschaft als auch der Kommunalbehörden vorgelegen hat. Der größte Unterschied ist auf dem Gebiet des städtischen Images und der Identitätspolitik festzustellen. Die tatsächlichen Handlungsoptionen und Gestaltungschancen in der Umweltpolitik weichen vergleichsweise wenig voneinander ab.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Natur- und Umweltschutzbewegung in Deutschland; in: Dürbeck, Gabriele/ Stobbe, Urte (Hrsg): Eco-Criticism. Eine Einführung, Köln/Weimar/Wien 2015, S. 136-147
    Jens Ivo Engels
  • Aktivismus in der „verschnarchte[n] Provinzmetropole“? Umwelt- und Anti-AKW-Bewegungen in Mainz, Wiesbaden und der Rhein-Main-Region, in: Paulus, Julia (Hrsg): 'Bewegte Dörfer'. Neue soziale Bewegungen in der Provinz 1970-1990, Paderborn 2017, S. 211-234
    Matthias Lieb
  • Bürgerschaftliches Engagement für den Umweltschutz in Mainz und Wiesbaden; in: Engels, Jens Ivo/ Janich, Nina/ Monstadt, Jochen/ Schott, Dieter (Hrsg): Nachhaltige Stadtentwicklung. Infrastrukturen, Akteure, Diskurse, Frankfurt a.M. 2017, S. 27-51
    Mathias Lieb
  • Nachhaltige Stadtentwicklung. Infrastrukturen, Akteure, Diskurse (= Interdisziplinäre Stadtforschung 22), Frankfurt a.M.: Campus 2017
    Jens Ivo Engels, Dieter Schott, Nina Janich und Jochen Monstadt (Hrsg)
 
 

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