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Moving Music. Meaning, Space, Musical Transformation

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216751394
 
Im Amazonasgebiet schleichen sich Kamayurá-Musiker an Nachbarstämme heran, um sich musikalische Ideen abzuhören. Chinesische Ensembles, deren Musiker an Konservatorien nach transatlantischem Vorbild ausgebildet wurden, führen chinesische Teehausmusik in neue Formen über, die weder chinesisch noch europäisch sind. Auf Weltmusikbühnen passen Musiker aus aller Welt ihre Aufführungen an die Hörerwartungen des lokalen Publikums an: “It’s all wrong, but it’s all right” (Lipsitz 1994). Auf diese und andere Arten reist Musik durch Raum und Zeit und verändert sich entlang ihrer Reiseroute. Gleichzeitig verändert sie auch die Menschen, die sich mit ihr auseinandersetzen. Auch über Massenmedien bewegt sich Musik in neue Umgebungen. Musik spricht unsere E-motio-nen an: sie be-weg-t uns. Musik selbst besteht aus Klangwellen in Zeit und Raum. In all diesen Bedeutungen ist Musik Bewegung: sie bewegt sich, sie wird bewegt und sie bewegt uns. Eine ständige Fluktuation von Menschen, Technologien und Konzepten ist charakteristisch für die Globalisierung. Mit diesem Fluss bewegen sich auch musikalische Ideen hin und her zwischen Menschen, die sie verhandeln, und Realitäten, auf die sie unterwegs treffen. Sie durchleben mehrere Kontexte, schaffen neue solche und stehen in enger Beziehung zu einem Sondieren jener Zwischenräume, die sich zwischen den Kontexten auftun. Seit langem sind Musikethnologen der Ansicht, dass Musik nur in ihren Kontexten verstanden werden kann. Im Zuge des sich stetig intensivierenden Austauschs von Ideen weltweit findet die Vorstellung, dass die Bewegung von Musik durch Raum und Zeit Bedeutung generiert und vor allem auch in der Vergangenheit ein bedeutendes Element kultureller Dynamiken gewesen sein muss, immer stärkere Akzeptanz. Im Rahmen von Moving Music – Meaning, Space, Musical Change sollen die Mechanismen musikalischkultureller Transformation in ihrer Wechselwirkung mit Bewegung durch Raum identifiziert und analysiert werden. Hierfür werden musikwissenschaftliche Methoden eingesetzt, die an den Schnittstellen des eigenen Fachs mit Postcolonial Studies und Räumlichkeitstheorien operieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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