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Neuroethologische Grundlagen des durch Prädatorengeruch ausgelösten Furchtverhaltens

Antragsteller Professor Dr. Hans-Ulrich Schnitzler, seit 4/2006
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21706341
 
Umgebungsreize, die eine potentielle Bedrohung für ein Tier darstellen, lösen die Emotion Furcht aus. Biologisch gesehen ist Furcht eine Kombination von Verhaltensantworten und physiologischen Veränderungen, die dem Tier eine schnelle und effektive Antwort auf eine tatsächliche Bedrohung, z.B. einen Angriff eines Prädators, ermöglichen. In freier Natur reagieren Tiere auf eine Vielzahl von Reizen mit Furchtreaktionen. Da Tiere sehr schnell bestimmte Reize mit bedrohlichen Situationen assoziieren, ist unklar, welche Reize angeboren Furcht auslösen und welche erlernt sind. Bei Labortieren, die ohne bedrohliche Situationen (Prädatoren u.ä.) aufwachsen, hat man dagegen die Möglichkeit, zu untersuchen, welche Reize angeboren Furcht auslösen. Bislang wurden in der Furchtforschung fast ausschließlich die neuronalen Grundlagen von erlernter Furcht untersucht. Im beantragten Projekt soll nun untersucht werden, welche Geruchsreize auf Laborratten angeboren furchtauslösend wirken und welche neuronale Strukturen an der Verarbeitung solcher angeborener Furchtreize beteiligt sind. Unsere Vorarbeiten lassen die Hypothese zu, dass es unterschiedliche neuronale Grundlagen für angeborene und erlernte Furcht gibt. Eine Bestätigung dieser Hypothese durch die Ergebnisse des beantragten Projektes würde die derzeitige Vorstellung von den neurobiologischen Grundlagen der Verarbeitung furchtauslösender Reize und der Beeinflussung des Verhaltens durch Furcht ganz einschneidend verändern. Darüber hinaus könnte ein solches Ergebnis auch klinisch von Bedeutung sein, da es die Hypothese gibt, dass pathologische Furcht beim Menschen (z.B. spezifische Phobien) sich auf eine angeborene Prädisposition zurückführen lässt. Werden für angeborene Furcht andere neuronale Grundlagen identifiziert, könnte dies eine große Bedeutung für die pharmakologische Behandlung solcher pathologischer Furchtzustände haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Markus Fendt, bis 4/2006
 
 

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