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Einfluss der Prandt-Zahl auf den konvektiven Wärmeübergang von frei rotierenden Scheiben

Fachliche Zuordnung Strömungsmechanik
Technische Thermodynamik
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 217145824
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Innerhalb des DFG-Förderprojektes wurde der konvektive Wärmeübergang von angeströmten frei rotierenden Scheiben unter Beachtung des Anstellwinkels und des Einflusses der Prandtl-Zahl bestimmt. Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Versuchsstände mit elektrisch beheizten Scheiben entwickelt und eingesetzt. Den Einfluss des Anstellwinkels auf den konvektiven Wärmeübergang wurde anhand einer rotierenden Scheibe, die in die Testsektion eines Windkanals gestellt wurde, untersucht. Anhand von Versuchen in einem Schleppkanal der Schiffsbautechnik konnten Messungen in Wasserströmungen erstmalig durchgeführt werden. Bei dieser Methode kam auch ein innovatives Sensorkonzept zum Einsatz. Der Einfluss der Prandtl-Zahl auf den laminaren und turbulenten Wärmeübergang im Falle einer frei rotierenden Scheibe in einem ruhenden Fluid wurde durch einen eigenen Teststand untersucht. Parallel zu den experimentellen Arbeiten wurden numerische und theoretische Analysen durchgeführt. Die wichtigsten neuen Ergebnisse der abgeschlossenen Untersuchung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Erstmalig wurde experimentell die Gültigkeit der theoretischen Vorhersage der Ähnlichkeitstheorie für den laminaren Wärmeübergang einer frei rotierenden Scheibe mit hoher Genauigkeit für einen weiten Bereich von Prandtl-Zahlen bestätigt. Erstmalig wurden Messwerte des turbulenten Wärmeübergangs einer frei rotierenden Scheibe aufgenommen und eine Pr^1/3-Abhängigkeit der Nusselt-Zahl gefunden. Diese steht im Widerspruch zu bislang häufig angenommenen theoretischen Ansätzen der Literatur. Die Temperaturabhängigkeit der Stoffwerte erforderte eine große Aufmerksamkeit. Eine korrekte Berücksichtigung dieses Phänomens ist für Wasser und Glyzerin wesentlich. Hierfür bewährte sich ein von Gersten und Herwig angegebenes Verfahren sehr gut. Der Anstellwinkel der angeströmten rotierenden Scheibe bestimmt als Symmetrieparameter die Strömungsformen und damit auch den Wärmeübergang. Die komplexe Wechselwirkung von Anströmung, Anstellung und Rotation konnte theoretisch im Rahmen der Bifurkationstheorie geordnet werden. Es wurden verschiedene Klassen von dynamischen Übergängen in Abhängigkeit der Einflussparameter gefunden und mit dem Verhalten der Nusselt-Zahl qualitativ und quantitativ in Beziehung gesetzt. Die Vorhersagen der Theorie stehen in sehr guter Übereinstimmung mit den experimentellen Befunden. Auf Basis der Versuchsergebnisse und der theoretischen Modellvorstellungen konnten Wärmeübergangskorrelationen für den praktischen Gebrauch abgeleitet werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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