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Akkuratheit von Fremdurteilen über Personen als Funktion schriftlich mitgeteilter Informationen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 217239098
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die erste aus dem Projekt hervorgegangene Publikation thematisiert die Akkuratheit von Einschätzungen gänzlich fremder Personen auf der Basis von kurzen Essays über zentrale Lebensbereiche (Hobbies, Familie, Freunde, Studium, Zukunftspläne). Derartigen Informationen kommt wegen der wachsenden Verbreitung Computer-vermittelter Kommunikation zunehmende Bedeutung zu. Es zeigten sich statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Fremd- und Bekannteneinschätzungen, welche jedoch in Abhängigkeit von dem eingeschätzten Merkmal, der Menge und der Art der dargebotenen Information, sowie Merkmalen der einschätzenden sowie der eingeschätzten Person variierten. Bemerkenswert ist, dass sich – abweichend von früheren Studien signifikante Varianzen zwischen Beurteilern in ihrer Akkuratheit zeigten, welche zudem bei Zugrundelegung einer größeren (N = 95) – nicht jedoch bei Zugrundelegung einer kleinen (N = 6) – Beurteilerstichprobe aus Maßen interpersoneller Sensitivität vorhergesagt werden konnten. In einer zweiten Publikation wurde der Frage nachgegangen, inwieweit Personen in Abhängigkeit von ihren Persönlichkeitsstörungswerten andere Personen ungünstiger bewerten, sowie ihrerseits von diesen ungünstiger bewertet werden. Hier variierten die Befunde in Abhängigkeit von den jeweiligen Störungssymptomen: So beschrieben Personen mit narzisstischen Symptomen Bekannte weniger wohlwollend, wurden aber ihrerseits von diesen nicht weniger wohlwollend beschrieben. Umgekehrt verhielt es sich mit Personen, welche depressive Symptome berichteten: Sie wurden zwar ungünstiger beschrieben, beschrieben aber ihrerseits ihre Bekannten nicht ungünstiger. Die dritte Publikation schließlich thematisiert individuelle Unterschiede in der dyadischen Metakkuratheit, also dem Grad der Übereinstimmung zwischen der Meinung einer Person A, wie Person B sie wahrnimmt (= Metawahrnehmung) mit der tatsächlichen Wahrnehmung von Person A durch Person B (= Fremdwahrnehmung). Dabei wurde die Selbstwahrnehmung kontrolliert, um Effekten von Projektion nachzugehen, also dass Personen von ihrer Selbstwahrnehmung auf die Wahrnehmung durch andere Personen schließen. Es zeigte sich, dass Personen mit hohem Selbstwert und geringen Persönlichkeitsstörungswerten mehr projizierten und weniger Metaakkuratheit aufwiesen, also weniger klar zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und ihrer Wahrnehmung durch andere Personen differenzierten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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