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Leichen - Skelette - Reliquien. Der tote Körper in der griechischen christlichen Popularliteratur der Spatantike

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218269608
 
Die Wanderausstellung „Körperwelten" des Anatomen von Hagen hat in jüngster Zeit neu die Frage aufgeworfen, wie man mit dem Körper verstorbener Menschen umgehen solle, ob er gezeigt oder gar zur Schau gestellt werden dürfe und wenn ja, in welcher Weise. Diese Frage wurde schon in der Spätantike kontrovers diskutiert. In der Antike dienten dauerhafte Präsentationen von Leichen und Leichenteilen in der Regel der Schändung der Toten oder zur Abschreckung der Lebenden. Allerdings zeichnet sich im spätantiken Ägypten und Syrien ein Wandel in der Bewertung der Sichtbarkeit und Berührbarkeit toter Körper und Körperteile ab. Wie kam es dazu? Das Projekt „Leichen - Skelette - Reliquien" begibt sich auf eine Spurensuche. Dabei werden speziell die griechischsprachigen christlichen „Popularmedien" in den Blick genommen: die Apokryphen, hagiographische Literatur, Predigten und Grabinschriften. Es soll untersucht werden, in welcher Weise hier der tote Körper Erwähnung findet, welche Rolle seine Sichtbarkeit und Berührbarkeit spielt, welche symbolische Bedeutung ihm beigemessen wird und welche Einstellungen zum Menschen und zum Tod dabei zum Ausdruck kommen. Das Projekt steht im Kontext des übergreifenden Vorhabens „Metamorphosen des Todes", das die für Europa grundlegenden spätantiken Transformationsprozesse unter dem Aspekt von Bestattungskulturen und Jenseitsvorstellungen untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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