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Die Modulation neuronaler Verarbeitungsprozesse sozialer Belohnung durch Oxytocin

Antragstellerin Dr. Katja Spreckelmeyer
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218467063
 
Soziale Zuwendung wird als belohnend erlebt, da sie das Wohlbefinden steigert und Zugehörigkeit signalisiert. Auf neuronaler Ebene wird bei der Verarbeitung sozialer Reize das dopaminerge Belohnungssystem aktiviert. Insbesondere ist Dopamin dafür verantwortlich, soziale Hinweisreize als Belohnung versprechend zu kodieren und so soziales Annäherungsverhalten zu motivieren. Tierexperimentelle Daten deuten darauf hin, dass an der neurochemischen Kodierung des Belohnungserlebens neben Dopamin auch das Neuropeptid Oxytocin beteiligt ist. Die Interaktion von Oxytocin und Dopamin hat bei Nagetieren die Folge, dass ein Tier bevorzugt die Nähe des Sozialpartners sucht. Bisherige Befunde deuten darauf hin, dass Oxytocin die Dopaminausschüttung verstärkt und so bewirkt, dass der Sozialpartner und alle Reize, die auf seine Anwesenheit hindeuten (Gerüche, visuelle Reize), mit Belohnung assoziiert werden. Bisher ist nicht bekannt, ob diese Zusammenhänge auch im menschlichen Hirn an der Steuerung des Sozialverhaltens beteiligt sind. Oxytocin lässt sich beim Menschen in Form von Nasenspray applizieren. Dadurch ist es möglich, nachzuvollziehen, ob Oxytocin auf neuronale Verarbeitungsprozesse einwirkt. In der geplanten Studie soll untersucht werden, ob Oxytocin die Verarbeitung von Reizen beeinflusst, die auf potentielle soziale Belohnung hinweisen. Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie soll geprüft werden, ob Oxytocin im Vergleich zu einer Placebosubstanz bei gesunden Versuchspersonen zu Veränderung der belohnungsassoziierten Hirnaktivität führt. Besonderer Fokus wird auf Geschlechtereffekte gelegt, da es Hinweise gibt, dass Oxytocin bei Frauen anders wirkt als bei Männern. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse der Untersuchung Relevanz für das Verständnis und die Behandlung von neuropsychiatrischen Störungen haben werden, die durch eine Dysfunktion sozialen Annäherungsverhaltens gekennzeichnet sind, insbesondere Störungen des Autismusspektrums.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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