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Entwicklung eines Netzwerksteuerungsverfahrens zur Erhöhung der Synchronität der Versorgungsprozesse bei der Montage komplexer großskaliger Produkte (NeSyMo)

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218474162
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Hersteller komplexer großskaliger Produkte sind bestrebt, ihre Versorgungsprozesse für die Montage besser auf einander abzustimmen. Dies ist einerseits notwendig, da der Anteil an fremdbezogenen Bauteilen stetig wächst und andererseits aus Kosten- und Platzgründen ein niedriges Bestandsniveau für bereitgestellte Komponenten angestrebt wird. Dieses Ziel lässt sich in diesem Betrachtungsbereich durch eine Verbesserung der Synchronität von Versorgungsprozessen erreichen. In dem hier beschriebenen Forschungsprojekt wurde untersucht, wie sich Steuerungsmaßnahmen für unterschiedliche Versorgungskanäle (Eigenfertigung, Fremdbezug, Lagerabruf) in einem Netzwerksteuerungsverfahren verbinden lassen, um derart auf auftretende Terminabweichungen in einem Versorgungsprozess zu reagieren, dass sich negative Folgen in Form von ungeplanten (gestörten) Beständen reduzieren lassen. Anhand eines im Projekt erarbeiteten Simulationsmodells wurde der Einsatznutzen des Netzwerksteuerungsverfahrens validiert. Es wurde festgestellt, dass sowohl Parameter des Steuerungsverfahrens (Grenzterminabweichung, Vorwarnzeit), als auch die nutzbare Flexibilität in Zulieferprozessen einen deutlichen Einfluss auf die Steigerung der Synchronität unter Nutzung des entwickelten Steuerungsverfahrens haben. Die Güte einer Terminabweichungsprognose spielt demgegenüber eine untergeordnete Rolle, es zeigte sich, dass erst eine sehr genaue Prognose einen zusätzlichen Synchronitätsgewinn liefern konnte. Die darüber hinaus entwickelte Kennzahl zur Beschreibung der in der Materialbereitstellung erreichten Synchronität erlaubt fortan eine quantitative Bewertung der Bereitstellungssituation. Um einen Vergleich verschiedener Bereitstellungssituationen oder Betrachtungszeiträume zu ermöglichen, wurde eine weitere Kennzahl abgeleitet, welche nicht die in der Synchronitätszahl enthaltene Abhängigkeit von der mittleren Komponentenzahl pro Montageauftrag besitzt. Abschließend lässt sich festhalten, dass es im Rahmen des hier beschriebenen Forschungsprojekts gelungen ist, ein Steuerungsverfahren zu entwickeln, welches in dem festgelegten Anwendungsszenario eine Erhöhung der Synchronität in der Materialbereitstellung herbeiführen kann. Dabei wurde bewusst darauf verzichtet, Maßnahmen, welche nicht mit dem Umgang mit einer auftretenden Terminabweichung verbunden sind, wie bspw. das Einrichten von Pufferzeiten oder das Wählen einer geeigneten Reihenfolgesteuerung für die Eigenfertigung, in das Steuerungsverfahren zu integrieren. Vielmehr wurden günstige Einsatzvoraussetzungen identifiziert, unter denen der bestmögliche Einsatz des entwickelten Steuerungsverfahrens erwartet werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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