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Kanonbildung und das soziale Imaginäre in britischer Kinder- und Jugendliteratur
Antragstellerin
Professorin Dr. Anja Müller
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218594980
Ausgehend von politischen Theorien zur Imagination als sozialer Praxis, die zur Stiftung kollektiver Identitäten eignet, beabsichtigt das Projekt diese Ansätze für Fragen der Kanonbildung in der britischen Kinder- und Jugendliteratur nutzbar zu machen. In Anlehnung an Charles Taylor werden hierfür zunächst exemplarisch die Imaginationen „Europa“, „Demokratie“ und „Säkularismus“ in Teilprojekten behandelt. In diachronen und synchronen Schritten wird analysiert, inwiefern diese Konzepte in Texten der britischen Kinder- und Jugendliteratur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart verhandelt und als Grundlage für moralische Ordnungen und soziale Praktiken erzählt werden. Da die genannten Erzählweisen laut Taylor signifikant zur Herausbildung einer gemeinsamen modernen europäischen Identität beitragen, wird überprüft wie als kanonisch erachtete Texte der britischen Kinder- und Jugendliteratur jeweils am sozialen Imaginären moderner westeuropäischer Kulturen teilhaben. Das Projekt zielt damit zum einen auf Positionierung der Kinder- und Jugendliteraturforschung innerhalb aktueller kulturtheoretischer Theorien mit dezidiert politischer und ethischer Ausrichtung; zum anderen wird eine kulturelle Funktionalisierung des Kanonbegriffs reflektiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
