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Einführung neuer, Re-Interpretation alter Götter. Religiöser Pluralismus und Agency in Africa Proconsularis und Numidia (146 v.Chr.-235 n.Chr.).
Antragsteller
Valentino Gasparini, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Alte Geschichte
Alte Geschichte
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219038186
Das beantragte Projekt thematisiert, wie Wandlung der sozialen Netzwerke in den römischen Provinzen Afrika Proconsularis und Numidia die religiösen Präferenzen und die Interessen der einzelnen Akteure beeinflusste. Zwischen dem Ende des Dritten Punischen Krieges und dem Ende der Severischen Dynastie (146 v.Chr.-235 n.Chr.) wurden neue Gottheiten durch das soziale Gefüge Nordafrikas wahrgenommen. Dies bestimmte zum einen die Einführung neuer Kulte und zum anderen die Neuinterpretation „alter“ Gottheiten. Lokale afrikanische, phönizische und punische Gottheiten wurden romanisiert; gleichzeitig erweiterte sich das Bild der traditionellen römischen Götter durch neue ikonographische Attribute, neue Theonyme oder neue Epiklesen. Die allmähliche Erweiterung der religiösen Handlungsspielräume spiegelt die Vervielfachung individueller und kollektiver Identitäten wieder und beeinflusste diese. Die interdisziplinäre Studie der „Kulte im Wandel“ (unter Einbeziehung von antiker Literatur, Numismatik, Epigraphik und Archäologischen Zeugnissen) bedarf der Analyse der möglichen Beziehungen zwischen den unterschiedlichen sozialen Akteure und dem Maß an Romanisation des Umfeldes, in welches diese eingebettet waren. Durch die Historisierung der unterschiedlichen Verhältnisse und Gegebenheiten der Trägerschaft von Religion in Nordafrika soll das beantragte Projekt Gründe und Auswirkungen genereller Modelle und lokaler Varianten der kultischen Entwicklung Nordafrikas herausarbeiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
