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Phänomenales Bewusstsein: Qualitatives Erleben und seine naturwissenschaftliche Erklärung
Antragstellerin
Professorin Dr. Christiane Schildknecht
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21910708
Im Zuge des explanatorischen Erfolgs der Naturwissenschaften gelten auch klassische philosophische Fragestellungen (Willensfreiheit, Leib-Seele-Problem) als künftig mit empirischen Mitteln lösbar. Im Bereich des Phänomenalen sieht sich der Transfer naturwissenschaftlicher Methoden allerdings mit gravierenden Problemen konfrontiert, für die die spezifischen Charakteristika phänomenalen Bewusstseins verantwortlich zeichnen: der qualitative bzw. erlebnishafte Charakter von Bewusstseinszuständen, die Subjektivität des Erlebens dieser Zustände und die Nicht-Begrifflichkeit ihres jeweiligen Gehalts Diese Merkmale erweisen sich gegenüber naturwissenschaftlichen Erklärungsmodellen als derart resistent, dass phänomenales Bewusstsein insgesamt als the really hard problem (Chalmers 1995, 201) des gesamten Projekts der Naturalisierung gelten kann. Die Analyse der bisherigen Lösungsoptionen legt den Verdacht nahe, dass die Naturalisierung des Phänomenalen entweder dessen sanfte Eliminierung bedeutet oder keine genuine Naturalisierung ist. Dies gilt umso mehr, als diese Ansätze von Begründungsverfahren Gebrauch machen, deren Legitimität klärungsbedürftig ist: der Bedeutungsverschiebung zentraler Begriffe, dem Rekurs auf Prinzipien, deren rechtfertigender Status zur Diskussion steht, der Modifikation des Explanans bzw. Explanandums sowie der Verschiebung von Beweislast. Die Möglichkeit einer naturwissenschaftlichen Erklärung phänomenalen Bewusstseins hängt entscheidend von einer kritischen Analyse dieser Verfahren ab.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz