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Chinas neuer Kapitalismus im Umbau - sozialökonomische Regulierung im Gefolge der globalen ökonomischen Krise
Antragsteller
Privatdozent Dr. Boy Lüthje
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219194160
Das Projekt untersucht die Dynamik des sich entwickelnden Kapitalismus in China und dessen ökonomische, politische und soziale Restrukturierung im Gefolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008-09. Die Autoren entwickeln die Perspektive, dass Chinas relativ erfolgreicher Übergang von einer Plan- zu einer Marktwirtschaft in einer historisch neuen, eigenständigen Formation kapitalistischer politischer Ökonomie resultiert, die sich als eine entstehende Variante des Kapitalismus im globalen Kontext untersuchen lässt. Das Projekt verfolgt einen dezidiert interdisziplinären Ansatz, der die Schnittstellen von ökonomischer, politikwissenschaftlicher, soziologischer und sozialräumlicher Analyse in den Blick nimmt.Das Projekt soll einen elaborierten konzeptionellen Rahmen zur Analyse von Schlüsselelementen sozio-ökonomischer Restrukturierung entwickeln, mit besonderem Bezug auf Ansätze aus der Regulationstheorie. Das analytische Potential eines solchen Theorierahmens soll empirisch ausgearbeitet werden in ausführlichen Untersuchungen der Veränderungen der Akkumulationsregimes in industriellen Kernbranchen, in der Regulationsweise (insbesondere hinsichtlich der Ausbalancierung sozialer Ungleichheiten) und in den diesbezüglichen Mustern der sozial-räumlichen Restrukturierung (regionale Disparitäten, Stadt-Land-Spaltung).Die Leitfrage ist, ob der ökonomische Umbau auf sektoraler und regionaler Ebene in einer komplementären Arbeitsteilung zwischen Standorten mit „hoch- und „niederwertigen“ wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb Chinas resultiert, oder ob sich neue Strukturen industrieller Entwicklung mit potentiellen trade-offs für integrierte sozialökonomische Entwicklung und Innovation in den betreffenden Branchen und Regionen abzeichnen. Diese Fragestellung soll anhand von Fallstudien zu nationalen und regionalen Mustern der Restrukturierung in der informationstechnischen (IT), der Automobil- und der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der sozialräumlichen Entwicklung zweier wichtiger neuer Industriezentren im Westen Chinas, der Stadtregion Chongqing und Chengdu (der Hauptstadt Sichuans), bearbeitet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Person
Professor Dr. Christopher McNally