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Land, Nahrung und Peyote: Ethnizität und Regionalismus von Rarámuri und Mestizen nahe der Grenze USA-Mexiko

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21930255
 
Die Studie behandelt Prozesse der sozialen Kategorisierung und der Hybridisierung von Kultur im mexikanischen Grenzstaat Chihuahua mit Schwerpunkt auf die Interaktion zwischen der mestizischen Mehrheitsbevölkerung und indigenen Rarämuri in den 1980er und 1990er Jahren. Ein besonderer Augenmerk gilt der Rolle der Land-Stadt-Migration, den ethnopolitischen Bewegungen um Land sowie Auseinandersetzungen um kulturelle Deutungsmacht. Zum ersten Mal wird die große Variabilität des Wohngebiets der Rarämuri (im südwestlichen Viertel von Chihuahua) hinsichtlich der ökologischen, sozialstrukturellen und kulturellen Charakteristiken erfasst. Die Studie geht systematisch der Frage nach, wie Rarämuri in drei unterschiedlichen Milieus ihre soziale Identität innerhalb eines regionalen, nationalen und internationalen Rahmens konstruieren und wie sie darüber die regionalen und nationalen Prozesse mitgestalten. Für die Forschung wählte ich zwei ländliche Gemeinden aus, darunter eine, die aufgrund der katholischen Missionierung als akkulturiert galt, sowie eine städtische Gemeinde von Rarämuri. Neu war, dass ich letztere als eine Gemeinde sui generis erforschte. Die indianischen Stadtbewohner Chihuahuas waren bis dahin von der ethnologischen Literatur ignoriert oder als verlängerter Arm der ländlichen Dörfer behandelt worden. Die Studie belegt, dass die Prozesse von sozialer Grenzziehung und kultureller Hybridisierung in den borderlands an der US-mexikanischen Grenze vielgestaltiger sind als bisher angenommen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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