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Steuerhinterziehung durch Unternehmen und Korruption in der Steueradministration

Subject Area Economic Policy, Applied Economics
Term from 2012 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 219324114
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Das Projekt hatte zum Ziel, die Wirkung und Wechselwirkung von Korruption und Steuerhinterziehung auf unternehmerisches Handeln zu untersuchen. Die überwiegend theoretischen Betrachtungen haben folgende zentrale Ergebnisse hervorgebracht: Korruption in der Steueradministration macht es für Regierungen möglicherweise attraktiv, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung gesetzlich nicht scharf zu trennen. Steuerschlupflöcher wären daher eine Folge von Korruption in der Steueradministration. Die Bekämpfung von Steuerhinterziehung kann in Gegenwart von Korruption, welche den Eintritt von Unternehmen in Märkte behindert, zu einer Reduktion von Steuereinahmen führen. Nur unter bestimmten Umständen kann eine moderate Bekämpfung von Steuerhinterziehung sowohl Steueraufkommen als auch Markteffizienz erhöhen. Die Differenzierung von bürokratischen Dienstleistungen (z.B. durch heterogene Öffnungszeiten) ist nur dann lohnenswert für eine Regierung, wenn sie zugleich die Korruption mit andern Mitteln als Wettbewerb zwischen korrupten Beamten begrenzen kann. Korruption erhöht möglicherweise den Anreiz für Unternehmen, Profite in Niedrigsteuerländer zu lenken. Von Korruption betroffene Länder verlieren dadurch mehr Steuereinnahmen bei einer Anpassung der nationalen Unternehmenssteuer an den internationalen Durchschnitt. Die Untersuchung der Auswirkung von Korruption und Steuerhinterziehung auf unternehmerisches Handeln ist noch nicht abgeschlossen. Eine Vielzahl weiterer Fragen, die nicht im Rahmen des Projektes diskutiert werden konnten, ist noch offen. Angesichts der anhaltenden Steuerschwäche von Entwicklungsländern besteht hier noch umfassender Forschungsbedarf.

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