Detailseite
Geophysikalisches Zentralprojekt zur Prospektion archäologischer Stätten im Übergangsbereich Land-Gewässer ("amphibische Geophysik")
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Rabbel
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219410787
In dem beantragten geophysikalischen Zentralprojekt sollen archäologische Stätten geophysikalisch prospektiert werden, die im amphibischen Milieu angesiedelt sind, das heißt in Arealen beiderseits der Wasserlinie. Für das Thema des SPP 1630, die archäologische Erforschung von Hafenstrukturen, ist die Erfassung der amphibischen Zone eine Fragestellung, die viele Projekte beinhalten. Die von der Archäometrie an Land bekannten geophysikalischen Messmethoden sind jedoch nur bedingt auf den amphibischen Bereich übertragbar und befinden sich in der Entwicklung. Daher werden mit dem beantragten Vorhaben zwei Hauptziele verfolgt: (1) in Kooperation mit archäologischen Forschungsprojekten die bereits realisierten Messverfahren von Beginn an für die Projekte des SPP zu nutzen und (2) parallel dazu die Methodik wissenschaftlich und technisch teils neu teils weiter zu entwickeln. Dabei wird ein Schwerpunkt auf den kombinierten Einsatz der je nach Lokation unterschiedlich geeigneten Methoden gelegt, insbesondere Magnetik, Geoelektrik, Georadar, Seismik und Hydroakustik. Speziell für die Erkundung der amphibischen Zone, in der die etablierten Verfahren oft versagen, sollen Feldmesstechniken und Auswerteverfahren entwickelt werden, die auf dem Einsatz seismischer Grenzflächenwellen (Rayleigh-, Schölte- und Love-Wellen) beruhen. Zur Auswertung sollen unter anderem Ansätze der aus der Reflexionsselsmik bekannten Wellenform-Tomographie aufgegriffen und für Grenzflächenwellen angepasst werden. Damit kann eine strukturelle Auflösegenauigkeit erreicht werden, die elektrischer Tomographie und Georadar vergleichbar ist. Die neuen und für die amphibische Zone weiter entwickelten geophysikalischen Messverfahren sollen in Kooperation mit den archäologischen Partnern in 8 Projekten und an 23 Lokationen des SPP zur Prospektion eingesetzt werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Mitverantwortlich
Dr. Dennis Wilken