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Beurteilung der Qualität räumlicher Audiosignale unter Einbeziehung nichtstandardisierter Testumgebungen

Fachliche Zuordnung Akustik
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219464429
 
Die Wahrnehmung von Audioqualität ist schon seit langer Zeit Gegenstand unterschiedlichster Untersuchungen. Vor allem die Entwicklungen der letzten Jahre im Mehrkanal-Audiobereich ermöglichen theoretisch eine realitätsnahe Audioreproduktion, deren Güte und Qualität jedoch in der praktischen Anwendung evaluiert werden müssen. Trotz intensiver Forschung im Bereich der Wahrnehmung räumlicher Audioqualität sind immer noch einige Aspekte der Wahrnehmung, beispielsweise die Zusammensetzung der Qualitätsparameter, unzureichend erklärt. Qualitätsuntersuchungen werden vorrangig in standardisierten Testumgebungen, im Weiteren als „Labor“ bezeichnet, durchgeführt. Ebenfalls werden hauptsächlich standardisierte Methoden für die Untersuchungen angewendet, bei denen die „basic audio quality“ eines Signals meist im Vergleich zu einem Referenzsignal gemessen wird. Die eindimensionalen, quantitativen Ergebnisse dieser Methoden sind in der standardisierten Umgebung untereinander vergleichbar und wiederholbar. Sie beziehen jedoch weder die Mehrdimensionalität der Audioqualität, noch den realen Nutzungskontext in die Untersuchung mit ein. Außerdem werden individuelle Qualitätsmaßstäbe der Probanden nicht betrachtet und die Ergebnisse über alle Probanden gemittelt. Ein weiterer, kritischer Aspekt dabei ist, dass die Referenz nicht immer genau bekannt ist bzw. definiert werden kann. Aktuelle Forschung, die versucht die Audioqualitätswahrnehmung in ihrer Mehrdimensionalität zu verstehen, verwendet deskriptive Methoden. Diese Methoden erlauben eine individuellere Bewertung der wahrgenommenen Qualität meist ohne dabei eine Referenz zu nutzen. In unterschiedlichen Studien wurden bereits verschiedene Qualitätsaspekte der Audioqualität untersucht, welche die Wahrnehmung beeinflussen. Wichtige Elemente sind dabei vor allem die Klangfarbe und die Räumlichkeit. Über die Art und Gewichtung der Qualitätselemente, die einen tatsächlichen Einfluss auf die Gesamtqualität haben, besteht große Unklarheit und Uneinigkeit. Außerdem wird der Nutzungskontext, bis auf wenige Untersuchungen zu Audioqualität und Raumakustik in Konzertsälen, in den bisherigen Untersuchungen nicht beachtet. Die subjektiv wahrgenommene Qualität hängt jedoch von der Raumakustik ab und lässt sich daher nicht ohne weiteres auf andere Räume übertragen. Zum besseren Verständnis der menschlichen Wahrnehmung und zur Beurteilung subjektiver Audioqualitätswahrnehmung sollen valide und wiederholbare Test- und Auswertemethoden erarbeitet werden. Ziel dieses Vorhabens ist die eingehende Untersuchung der Dimensionen der Audioqualitätswahrnehmung, sowie die Bestimmung des Einflusses der Testumgebung auf die Qualitätswahrnehmung. Die angestrebten Ergebnisse des beantragten Forschungsprojektes bezüglich der Gewichtung von Qualitätsparametern und ihre Abhängigkeiten vom Nutzungskontext können umgehend, sowohl bei der Weiterentwicklung von Messmethoden, also auch bei der Verbesserung von Codieralgorithmen angewendet werde.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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