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Zirkulation von Fluiden und Gas an Kalten und Heißen Quellen entlang der Sandwich Mikroplatte

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219499983
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projektes wurden erstmals Gasaustritte südlich der antarktischen Polarfront auf den Schelftrögen der subantarktischen Insel Südgeorgiens entdeckt und untersucht. Mehr als 130 Gas-Emissionen wurden mit hydroakustischen Methoden nachgewiesen, mit Sedimentkernen beprobt und Videobeobachtungen dokumentiert. Während die Schelfsedimente außerhalb der Schelftröge keine Anreicherungen von Methan zeigen, wurden in den holozänen Ablagerungen der Tröge Aufstiegszonen von freiem Gas bis zum Meeresboden vielfach kartiert. Solche Aufstiegszonen im Sediment korrelieren mit Lokationen der Gasemissionen in der Wassersäule, wo erhöhte Bodenwasserkonzentrationen von Methan gemessen wurden. Erhöhte Bioproduktivität um Südgeorgien im Rahmen des Antarktischen Zirkumpolarstromes sorgt für einen hohen Eintrag von organischem Kohlenstoff, der im Sediment zu einer erhöhten mikrobiellen Methanotrophie führt. Das Methan sammelt sich als freies Gas und steigt in den Ablagerungen auf und emittiert in die Wassersäule. Isotopenanalysen des Kohlenstoffs belegen die rein biogene Quelle des Methans. Erstmals konnte eine Diskordanz in den Trogsedimenten um 13.700 Jahren vor heute nachgewiesen werden, die mit einer Umstrukturierung der Strömungssysteme auf dem Schelf verbunden ist. Es konnte weiterhin erstmals belegt werden, dass diese Umstrukturierung im Zusammenhang mit dem sogenannten „Anarctic Cold Reversal“ (ACR) in Verbindung steht, einem kälteren Intervall der Klimageschichte, während dessen es zwischen 15.170-13.340 Jahren vor heute zu einem erneuten Gletschervorstoß auf Südgeorgien nach dem Hochglazial kam.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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