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Der Einfluss von Migrationserfahrung auf die Gesundheit in Lebenslaufperspektive
Antragstellerin
Dr. Monique Stenzel
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219733205
Das Forschungsvorhaben fokussiert drei Effekte, um den Wirkungsmechanismus von Migrationserfahrung auf die Gesundheit und mögliche gesundheitliche Unterschiede zwischen Migranten und Nicht-Migranten zu erklären: (1) Selektionseffekte, die besagen, dass gesundheitliche Vorteile bereits vor der Migration vorhanden sind und in erster Linie überdurchschnittlich gesunde Menschen migrieren; (2) Effekte des Migrationsprozesses selbst, nach denen z.B. Anpassungsleistungen an die fremde Kultur, Familientrennungen und möglichen Stigmatisierungserfahrungen, aber auch der abrupte Wechsel der länderspezifischen gesundheitlichen Risiken auf den Gesundheitszustand von Migranten wirken; (3) Struktureffekte, z.B. Unterschiede in der Einkommens-, Bildungs-, Berufs- und Altersstruktur, die mögliche gesundheitliche Unterschiede begründen können. Die gesellschaftliche und sozialpolitische Relevanz des Forschungsvorhabens gründet darin, dass in der BRD 12 % der Bevölkerung eine eigene Migrationserfahrung hat und über die gesundheitliche Situation und deren Einflussfaktoren dieser beachtlichen Anzahl an Menschen noch immer wenig bekannt ist. Die Forschungsdefizite beruhen hauptsächlich auf fehlenden biographischen Daten in den Bereichen Gesundheit, Gesundheitsversorgung und sozioökonomischer Status, durch die bisher eine differenzierte Analyse der genannten drei Effekte unmöglich war. Anhand der erst kürzlich verfügbaren Daten der SHARELIFE-Studie, die erstmals zahlreiche gesundheits- und erwerbsbiographische Angaben enthält, soll das beantragte Forschungsvorhaben dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen, in dem der Wirkungsmechanismus von Migration und Gesundheit erstmals in einer Lebenslaufperspektive untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen