Detailseite
Projekt Druckansicht

Malogranatum - Granatapfel (Gemeinschaftsantrag Gerwing-Weigand) Die volkssprachlichen Fassungen des lateinischen "Malogranatum" im deutsch-niederländischen Sprachraum

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219859199
 
Das lateinische „Malogranatum“, ein Dialog über den Inhalt der christlichen Botschaft zwischen einem geistlichem „Vater“ und seinem „Sohn“, wurde noch vor der Mitte des 14. Jahrhunderts im Zisterzienserkloster Königsaal bei Prag verfasst. In der Prager Handschrift (v. J. 1385) umfasst der Text 332 Folioblätter. Die Einteilung in drei Bücher orientiert sich an der in der mystischen Tradition verbreiteten Dreistatuslehre, welche den nach Vollkommenheit strebenden Christ-Gläubigen dem „status“ der Anfänger (incipientium), der Fortschreitenden (proficientium) und der Vollkommenen (perfectorum) zuordnet. Nicht nur im binnenklösterlichen Entstehungsraum, sondern vor allem von den kirchlichen Reformgruppen der städtischen Laienbewegung wurde das Werk breit rezipiert. Als sich diese spirituelle Erneuerungsbewegung schließlich in ganz Europa ausbreitete, kam es auch zu Übersetzungen ins Niederländische und Deutsche, bezeugt durch insgesamt acht Handschriften mit divergierendem Textbestand und unterschiedlichem Hintergrund. Unter Berücksichtigung des je spezifischen Entstehungskontextes sollen diese volkssprachlichen Texte kommentierend abgedruckt werden. Mittels einer weitergehenden kritisch-philologischen Analyse und historisch-theologischen Reflexion der Texte wird zudem ein spezifischer Beitrag zu der allgemeinwissenschaftlichen Frageperspektive nach Möglichkeiten und Grenzen von Übersetzungen geleistet, die in einem – hier spezifisch christlich-theologischen – Traditionszusammenhang stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung