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Überwindung der Zielkonflikte zwischen Wasserbedarf für Mensch und Umwelt in Zeiten des globalen Wandels. Die Rolle von Ökosystemdienstleistungen und Umweltgefahren

Fachliche Zuordnung Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 220116405
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt wurden institutionelle Rahmenbedingungen und Strategien für das nachhaltige Management von Ökosystemdienstleistungen und Umweltgefahren anhand von Fallstudien in Europa, Südafrika, China und Australien untersucht. Dabei ging es um die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen und um die Frage, inwieweit verschiedene Nutzungsansprüche zwischen natürlichen und menschlichen Belangen besser in Einklang gebracht werden können. Das Projekt auf dem Gebiet der Wasserforschung verwendete einem systemorientierten Ansatz, der Sozial- und Naturwissenschaften verbindet und damit maßgeblich zu neuen Erkenntnissen in der interdisziplinären Forschung beiträgt. Das Projekt hat einen Beitrag zur konzeptionellen und methodischen Fundierung der vergleichenden Analyse von Wassergovernancesystemen geleistet, insbesondere im Hinblick auf die Berücksichtigung von Ökosystemdienstleistungen und Umweltgefahren. Die für Wissenschaft und Praxis relevanten Ergebnisse zeigen, dass zwar in allen Fallstudien Wasser- und Umweltgesetze zu Gunsten einer nachhaltigeren Bewirtschaftung geändert wurden, die Umsetzung dieser Gesetze und der tatsächliche Schutz von Ökosystemdienstleistungen jedoch stark variieren. Dies liegt vor allem daran, dass die untersuchten Governance- und Managementsysteme nicht oder nur teilweise die nötigen Voraussetzungen für eine Veränderung zu mehr Nachhaltigkeit sowie integrativen und adaptiven Ansätzen vorweisen. Strukturelle Hindernisse ergeben sich insbesondere aufgrund fehlender Koordination über sektorale Grenzen und Verwaltungsebenen hinweg, des Festhaltens an etablierten Praktiken ohne Nutzung von Spielräumen, die innovative gesetzliche Rahmenbedingungen bieten würden, mangelnder Flexibilität bestehender Infrastruktur und der Persistenz von Nutzungskonflikten. Zur Überwindung von strukturellen Hindernissen ist insbesondere ein besseres Verständnis der Kombination von verschiedenen Koordinationsinstrumenten und Anreizstrukturen von Interesse. Verschieden bezieht sich hier auf die zu Grunde liegende Logik der Steuerung – hierarchisch, marktorientiert oder netzwerkorientiert. Die Ergebnisse zeigen die Notwendigkeit einer stärkeren Fokussierung der Analysen auf die operationelle Ebene und innovative Formen der Koordination und Kooperation verschiedener Akteursgruppen. Das Projekt und das Wissen, dass aus diesem Projekt gewonnen wurde, bietet eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten für Folgeuntersuchungen. So werden in dem vom BMBF geförderten und von C. Pahl-Wostl koordinierten Verbundprojekt STEER (Erhö hung der STEuerungskompetenz zur ERreichung der Ziele eines integrierten Wassermanagements) innovative Formen von Koordination und Kooperation (über sektorale Grenzen und Verwaltungsebenen hinweg) erforscht. Im Zentrum steht dabei ein diagnostischer Ansatz, mit dem sich typische Problemlagen untersuchen, passende Lösungsstrategien entwickeln und deren Übertragbarkeit analysieren lassen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018) Towards an integrated flood management approach to address trade-offs between ecosystem services: Insights from the Dutch and German Rhine, Hungarian Tisza, and Chinese Yangtze basins. Journal of Hydrology 559 984–994
    Halbe, Johannes; Knüppe, Kathrin; Knieper, Christian; Pahl-Wostl, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.jhydrol.2018.02.001)
  • (2019) The role of governance modes and meta-governance in the transformation towards sustainable water governance. Environmental Science & Policy 91 6–16
    Pahl-Wostl, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.envsci.2018.10.008)
  • (2014). Water governance and management systems and the role of ecosystem services: Case study insights - groundwater management in the Sandveld region, South Africa. In: Bhaduri, Bogardi, Leentvaar, Marx (Eds.) 2014: The Global Water System in the Anthropocene: Challenges for Science and Governance (pp. 271-287). Springer International Publishing Switzerland
    Knüppe, K. and Pahl-Wostl, C.
  • (2015). Water Security and Environmental Water Needs: The Role of the Ecosystem Services Concept and Transformation of Governance Systems. In C. Pahl-Wostl, J. Gupta, & A. Bhaduri (Eds.), Handbook on Water Security (pp. 226-238). Cheltenham, UK: Edward Elgar
    Pahl-Wostl, C. and Knüppe, K.
  • (2016). Drivers and barriers towards sustainable water and land management in the Olifants-Doorn Water Management Area, South Africa. Environmental Development, 20: 3-14
    Knüppe, K. and Meissner, R.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.envdev.2016.09.002)
  • (2016). From Flood Protection to Flood Risk Management: Insights from the Rhine River in North Rhine-Westphalia, Germany. Water Resources Management 30(8): 2785-2800
    Thomas, F. and Knüppe, K.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s11269-016-1323-9)
  • (2016). Projekt WaterNeeds ist ein Meilenstein interdisziplinärer Forschung. IUSF erforscht systemorientiert nachhaltiges Wasserressourcenmanagement sowie die Rolle von Ökosystemdienstleistungen und Umweltgefahren. gwf-Wasser | Abwasser 4/2016, 354-355
    Knüppe, K.
  • (2016). The governance of ecosystem services in river basins: an approach for structured data representation and analysis. Environmental Science & Policy, 66:31-39
    Knüppe, K. and Knieper, C.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.envsci.2016.07.009)
  • (2016). Water governance and management: the role of ecosystem services. Water Solutions 2/2016, 13-17
    Knüppe, K. and Pahl-Wostl, C.
 
 

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