Detailseite
Projekt Druckansicht

Relativized Minimality: Von der Theorie zur Empirie. Der Einfluss grammatischer Merkmale auf das online und offline Verständnis von Relativsätzen bei Erwachsenen und Kindern im Deutschen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 220316658
 
Fokus des Projektantrages ist die psycho- und neurolinguistische Erweiterung der relativierten Minimalitätstheorie (RM) durch die erstmalige experimentelle Überprüfung des auditiven Verständnisses von Relativsätzen (RS) bei gesunder und beeinträchtigter Sprachverarbeitung im Deutschen. Es werden Kinder (mit/ohne Spracherwerbsstörung) und Erwachsene (mit/ohne Aphasie) untersucht. Im Gegensatz zu bislang untersuchten Sprachen können im Deutschen Subjekt-/Objekt-Relativsätze als strikte Minimalpaare konstruiert werden. Somit kann der Einfluss grammatischer Merkmale (z.B. Kasus- & Numerusflektion) auf das Satzverständnis gezielt getestet werden. Neben der traditionellen off-line Methode wird das gestörte und ungestörte Satzverständnis in diesem Projekt auch in Echtzeit (on-line) durch Blickbewegungsmessung während einer Referenten-Identifikationsaufgabe (visual-world Paradigma) untersucht. Diese innovative Methode ermöglicht die Testung der exakten Zeitpunkte, zu denen unterschiedliche grammatische Merkmale beim Satzverständnis relevant werden und folglich inwiefern RM den sukzessiven bzw. fehlenden Einfluss dieser Merkmale bei verschiedenen Probandengruppen erschöpfend erklären kann. Dadurch können zahlreiche psycho- und neurolinguistische Phänomene bei der Verarbeitung von RS sowie assoziierte Störungen bei Kindern und Erwachsenen in einen umfassenden theoretischen Rahmen gestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung