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Fehlende Information aufgrund von Tod bei Ereigniszeitanalysen von klinischen und epidemiologischen Studien

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 220403157
 
In den meisten klinischen und epidemiologischen Studien wird die Information zum Krankheitsstatus für gewöhnlich zu regulären Follow-up Zeitpunkten erhoben. Häufig kann dies nur für Individuen erfasst werden, die zum jeweiligen Zeitpunkt am Leben sind, und fehlen für jene, die innerhalb einer Follow-up Periode verstorben sind. Die auftretenden Komplikationen sind von besonderer Relevanz in Langzeitstudien oder bei Studien mit älteren Populationen. In der biomedizinischen Literatur gibt es Anzeichen dafür, dass bei der Auswertung von klinischen und epidemiologischen Studien Individuen mit fehlender Information aufgrund von Tod ausgeschlossen und lediglich die Überlebenden betrachtet wurden. Diese naiven Analysen können zu schwerwiegender Verzerrung ('bias') in den Inzidenzschätzern führen, welches dann auch eine verzerrte Schätzung des 'hazard ratios' von potentiellen Risiko- oder prognostischen Faktoren bewirkt. In diesem Projekt haben wir die Prävalenz dieser Verzerrung in häufig zitierten medizinischen und epidemiologischen Zeitschriften ermittelt. Zudem konnten wir eine Formel entwickeln, um basierend auf individuellen Studiencharakteristiken die Richtung und Größenordnung der Verzerrung zu bestimmen. Verschiedene statistische Ansätze basierend auf Mehrstadienmodellen und Regressionstechniken wurden dahingehend untersucht, inwieweit sie eine adäquate und unverzerrte Analyse ermöglichen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen diese Untersuchungen ergänzt werden durch den Vergleich mit alternativen Ansätzen; dabei soll auch die Problematik des vorzeitigen Ausscheidens aus einer Studie mitberücksichtigt werden. Die Untersuchungen sollen in einer umfassenden Analysestrategie für Studien mit fehlender Information aufgrund von Tod resultieren und daraufhin in Reanalysen von existierenden Studien angewendet werden. Schließlich werden wir Empfehlungen für Studiendesigns aufstellen, um solche Verzerrungen zu vermeiden oder in vernachlässigbarer Größenordnung zu halten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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