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Einfluss von Schilddrüsenhormonen, Schilddrüsenhormonrezeptoren und Schilddrüsenhormontransportern auf Hirnstruktur und -funktion

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221029259
 
Schilddrüsenhormone beeinflussen die Hirnfunktion und -struktur während der Entwicklung und haben darüber hinaus profunde Effekte auf kognitive und neurale Prozesse im Rahmen einer Schilddrüsenunter- oder überfunktion. In der ersten Förderphase haben wir mittels einer multimodalen Imagingbatterie (voxel-basierte Morphometrie, Diffusions-Tensor-Bildgebung, Arterial Spin Labeling, resting state fMRI, fMRI) und kognitiven Testbatterie die Effekte von Hypo- und Hyperthyreose dargestellt. Ferner haben wir zeigen können, dass Polymorphismen im Schilddrüsenhormonrezeptor THRA1-Gen sowie im Transporter-Gen MCT8 Verhaltenseffekte im Bereich Aufmerksamkeit und Exekutivfunktion zeigen. In der zweiten Förderperiode soll die etablierte Testbatterie auf zwei weitere Kohorten werden: Zum einen sollen Patienten mit einer Mutation im THRB-Gen und entsprechender Schilddrüsenhormonresistenz untersucht werden, um den kognitiven und neuronalen Phänotyp zu charakterisieren. Zum anderen soll in einer neuen Gruppe der Polymorphismus im THRA1-Gen in Hinblick auf seine kognitiven und neuronalen Effekte untersucht werden. Ziel ist es somit, weitere Informationen zur Interaktion von Schilddrüsenhormonsystem und ZNS zu sammeln. Weiterhin erweitern wir unseren Ansatz indem wir in Kooperation mit anderen Projekten des SPP transgene Mäuse (Pax8, Mct8/Oatp1c1 dko) mit und ohne Behandlung mit einem multimodalen Imaging-Ansatz (resting state fMRI, voxel-basierte Morphometrie, Magnetresonanzspektroskopie) untersuchen werden. Die Untersuchung von euthyreoten, hypothyreoten und hyperthyreoten Pax8 Tieren gestattet die Darstellung der Effekte von Schilddrüsenhormonen auf die Hirnstruktur und -funktion im adulten Tier analog zu unserem Ansatz im Menschen. Mct8/Oatp1c1 double knock-out Tiere werden als Modell für das Allan-Herndon-Dudley-Syndrom des Menschen angesehen, wobei die Behandlung mit Triiodothyroacetic acid bzw. Diiodothyropropionic acid in Bezug auf die Möglichkeit der Behandlung der Effekte des Knock-outs auf Hirnstruktur und -funktion untersucht werden kann. Beide Ansätze sind komplementär und dienen unserem Ziel, die Interaktion von Schilddrüsenhormonsystem und Nervensystem umfassend zu beschreiben.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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