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Foveale und periphere Einflüsse auf Blick- und Aufmerksamkeitssteuerung in der Szenenwahrnehmung: Experimente und mathematische Modellierung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221217560
 
Hoch aufgelöstes Sehen ist nur in der Fovea unseres visuellen Systems möglich, während visuelle Information zur Peripherie hin verschwommen und unscharf wird. Die Fovea ist besonders empfindlich für mittlere und hohe, die Peripherie hauptsächlich für tiefe Ortsfrequenzen. Daher dient die foveale Information der Identifikation und detaillierten Analyse des aktuell fixierten Stimulus, periphere Information hauptsächlich der räumlichen Orientierung und Auswahl des nächsten Sakkadenziels. Ziel des Projektes ist es, den Einfluss fovealer und peripherer Informationsverarbeitung bei der zeitlichen Kontrolle der Blick- und Aufmerksamkeitssteuerung in natürlichen Szenen zu charakterisieren und in einem Prozessmodell zu erklären. Dazu wurden in der ersten Bewilligungsphase neun Experimente mit blickkontingenter Hoch- oder Tiefpassfilterung im zentralen oder peripheren visuellen Feld durchgeführt sowie ein mathematisches Modell zur Kontrolle von Fixationsdauern entwickelt. Zentrale Annahme war dabei ein gegensätzlicher Einfluss von fovealer und peripherer Verarbeitung. Die Modellparameter konnten durch Verwendung der experimentellen Daten zu blickkontingenter Ortsfrequenzfilterung identifiziert werden. Die übergeordneten Ziele für den Fortsetzungsantrag sind: (1) Die Untersuchung fovealer und peripherer Einflüsse auf die zeitliche Kontrolle der Blickbewegungen unter verschiedenen Aufgabenvariationen, (2) die empirische Beschreibung der von unterschiedlichen Regionen des visuellen Feldes genutzten Ortsfrequenz- und Farbinformation einschließlich des Zeitverlaufs und (3) die Entwicklung eines mathematischen Modells der Blicksteuerung bei der Szenenwahrnehmung, das die Kontrolle der Fixationsdauer und der räumlichen Steuerung vollständig integriert. (4) Dazu beabsichtigen wir, ein annotiertes Referenzkorpus von Blickbewegungsdaten mit blickkontingenter Ortsfrequenzfilterung auf natürlichen Szenen zu erstellen, das der Validierung von Modellen der Aufmerksamkeits- und Blicksteuerung dienen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Kooperationspartner Professor Dr. Felix A. Wichmann
 
 

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