Detailseite
Projekt Druckansicht

Genetische Risikofaktoren schizophrener Psychosen: Genomweite Untersuchung von Copy-Number Variations (CNVs) mit Phänotyp-Korrelation.

Antragsteller Dr. Micha Gawlik
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221226493
 
Die Entdeckung von strukturellen DNA-Veränderungen, den so genannten Copy Number Variations (CNVs), stellt einen wichtigen Fortschritt bei der Suche nach genetischen Risikofaktoren schizophrener Psychosen dar. CNVs entstehen durch Deletion oder Duplikation von DNA-Abschnitten, entweder vererbt oder durch Neumutation. Ziel des Forschungsstipendiums ist es CNVs bei 200 an schizophrenen Psychosen Erkrankten in einer genomweiten Studie zu untersuchen. Die genetischen Untersuchungen mithilfe der llumina-Technologie und die statistische Analyse sollen am Medical Research Council Centre for Neuropsychiatric Genetics and Genomics an der Universität von Wales, Cardiff, durchgeführt werden. Da für unser Projekt die DNA aller 200 Eltern ebenfalls zur Verfügung steht, können die besonders vielversprechenden neu entstandenen Varianten mit einem vermutlich starken Einfluss auf das Erkrankungsrisiko identifiziert werden. Die für die Untersuchung vorgesehenen und bereits rekrutierten Probanden wurden neben der ICD-10 Klassifikation zusätzlich nach Leonhard in zykloide Psychosen oder systematischen Schizophrenien subphänotypisiert. Die niedrige Anzahl familiärer Krankheitsfälle mit einem geringem Risiko für eine Vererbung genetischer Risikofaktoren macht diese Subgruppen besonders geeignet für die Suche nach neu entstandenen CNVs. Klinisch stellen die remittierenden zykloiden Psychosen und die chronisch progredienten systematischen Schizophrenien unterschiedliche Pole im Spektrum schizophrener Psychosen dar. was sie für Phänotyp-Korrelationen besonders interessant machen. Die bisher identifizierten CNV konnten noch nicht mit spezifischen Phänotypen assoziiert werden. Die Analyse der durch die zuvor identifizierten CNVs betroffenen Gene, Stoffwechselvorgänge, Krankheitssymptome und klinische Phänotypen soll neue Einblicke in Gen-Netzwerke, zelluläre Signalwege und Regulationsmechanismen und somit in die biologischen Grundlagen der schizophrenen Psychosen ermöglichen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung