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Der Einfluss von Sozialisationszielen und -praktiken auf die Entwicklung prosozialen Verhaltens im 1. und 2. Lebensjahr: Eine kulturvergleichende Studie

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221288005
 
In der Entwicklungspsychologie gibt es eine aktuelle Debatte darüber, ob, ab wann und wodurch das soziale und kulturelle Umfeld eines Kindes Einfluss auf die Entwicklung des prosozialen Verhaltens nimmt. In dieser kulturvergleichenden Längsschnittsstudie wird die Entwicklung verschiedener Domänen des prosozialen Verhaltens (trösten, helfen und kooperieren) zwischen 18 und 30 Monaten in einem prototypisch autonomen (städt. Mittelklasse in Deutschland) und einem autonom-relationalen soziokulturellen Kontext (städt. Mittelklasse in Delhi, Indien) nachgezeichnet. Es ist der zentrale Gedanke dieser Studie, interindividuelle und interkulturelle Unterschiede im prosozialen Verhalten aus einer sozialisationstheoretischen Perspektive zu erklären, indem der Einfluss spezifischer Sozialisationsziele auf diese Entwicklung untersucht wird. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass dieser Einfluss über spezifische Sozialisationspraktiken (Disziplinierung und Strafe, Übertragung von Verantwortung, Lob und soziale Anerkennung) mediiert wird und diese Mediation in dem Sinne kulturspezifisch ist, dass es unterschiedliche Präferenzen für bestimmte Sozialisationspraktiken gibt. Zweitens überprüfen wir die Entwicklung und relative Stabilität des prosozialen Verhaltens zwischen den beiden Messzeitpunkten. Außerdem gehen wir der Frage nach, ob der sozialisationsbedingte Einfluss mit dem Alter zunimmt und inwiefern die Sozialisationsziele und ¿praktiken Veränderungen im prosozialen Verhalten prospektiv vorhersagen. Drittens untersuchen wir Faktoren, die die Domänenspezifität des prosozialen Verhaltens erklären helfen. Neben domänenspezifischen Sozialisationszielen und -praktiken erheben wir Aspekte der sozial-kognitiven (Emotionsverständnis und Selbst-Andere-Unterscheidung) und sozial-emotionalen (emotionsregulatorische Kompetenzen) Entwicklung, die als mögliche Erklärungen in Betracht kommen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien
Beteiligte Person Dr. Nandita Chaudhary
 
 

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