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Entfesselung der Konkurrenz? Die "Politik der Entstaatlichung" in der Bundesrepublik Deutschland von den 1950er bis zu den 1980er Jahren
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Peter Ullmann
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221464651
Konkurrenz setzt einen Konsens über Regeln voraus, die diese spezielle Form des ‚Kampfes‟ einhegen und so sozialverträglich machen. Das gilt nicht zuletzt für jene normativ verfestigten Regelwerke, die staatliche Institutionen setzen und überwachen. Diese greifen damit regulierend oder, wenn sie einzelne Handlungsfelder gezielt der Konkurrenz öffnen, deregulierend ein. Das geschah schon in den 1950er, vor allem aber seit den späten 1970er Jahren auch in der Bundesrepublik. Diese Entfesselung der Konkurrenz durch eine Politik der Entstaatlichung untersucht das Projekt. Es geht in dreifacher Hinsicht über den Stand der Forschung hinaus: indem es erstens die Entstaatlichung in längere Entwicklungszusammenhänge stellt, zweitens mit einem weiten, differenzierten Begriff von Entstaatlichung arbeitet und drittens die Mehrebenenproblematik im föderalen System der Bundesrepublik berücksichtigt. Auf der Grundlage des „Advocacy Coalition Framework“-Konzepts wird gegen die dominierende wirtschafts- und politikwissenschaftliche Forschung argumentiert, dass die Entstaatlichung primär kein ökonomisches oder fiskalisches, sondern in erster Linie ein politisches Projekt gewesen ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen