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Dynamische Aspekte von Offshoring

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222028196
 
Technologische Entwicklungen der vergangenen zwei Jahrzehnte ermöglichten eine weitgehende internationale Fragmentierung der Produktion. Einzelne Stufen des Wertschöpfungsprozesses können im Ausland („offshore“) durchgeführt werden, für manche Produkte ist die Wertschöpfungskette fast über die ganze Welt verstreut. Es existiert mittlerweile eine umfangreiche theoretische und empirische Literatur, die sich den Bestimmungsgründen und Auswirkungen dieses „offshoring“ widmet. Manche Autoren betonen konventionelle Erklärungsfaktoren nach dem Muster der komparativen Vorteile, andere sehen neuartige Triebkräfte am Werk. Insgesamt vermittelt die Literatur die Botschaft, dass „offshoring“ über mehrere Wirkungskanäle Vorteileentfalten kann, sie betont aber auch die Möglichkeit von unerwünschten Verteilungswirkungen, insbesondere über die Lohneffekte. Dabei verwenden die Beiträge in überwiegender Mehrzahl statische Modelle, fast durchgehend ignorieren sie auch jede Art von Unsicherheit. Dieses Forschungsprojekt soll durch eine dynamische Perspektive sowie durch die Berücksichtigung von Unsicherheit einen wesentlichen Beitrag zur existierenden Literatur leisten. Dynamische Modelle erlauben die Analyse auch von langfristigen Auswirkungen des „offshoring“, die sich über den Prozess der Akkumulation von Sach- oder Humankapital (Bildung, F&E) ergeben. Die Berücksichtigung von Unsicherheit erlaubt uns, die internationale Fragmentierung der Produktion als wesentliches Element einer Strategie zur Bewältigung von Schocks oder Volatilität, sei es im Bereich der Produktion oder im Bereich der Nachfrage, zu erklären. Dieses Element scheint aus der Sicht der Praxis naheliegend, hat aber bis dato in der Literatur kaum Eingang gefunden. Mit der Erweiterung der Perspektive auf dynamische Beziehungen und Elemente der Unsicherheit kommen fast zwangsläufig auch neue normative Fragen ins Spiel. Das Projekt soll sich deswegen auch mit Fragen der optimalen Wirtschaftspolitik im Bereich des Handels und der internationalen Direktinvestitionen auseinandersetzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Erdal Yalcin
 
 

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