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Der Einfluss von Fractalkine/CX3CR1 auf den Verlauf und die Schmerzentstehung bei der experimentellen Pankreatitis
Antragsteller
Privatdozent Dr. Güralp Onur Ceyhan
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222152191
Bei der akuten und chronischen Pankreatitis handelt es sich um schwere entzündliche Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, welche durch Entzündungszellinfiltration, Pankreasfibrose und schwerste abdominale Schmerzen gekennzeichnet sind. Die Pathogenese der Schmerzen, speziell bei der chronischen Pankreatitis, konnte bisher jedoch nur unzureichend aufgeklärt werden. Ein charakteristisches Phänomen bei der chronischen Pankreatitis ist die pankreatische Neuritis, die durch zielgerichtete Infiltration von Entzündungszellen gekennzeichnet ist und zu einem erheblichen nervalen Schaden der intrapankreatischen Nerven führt. Daher wird heute zunehmend diskutiert, dass der Schmerz in der chronischen Pankreatitis vom neuropathischen Ursprung ist. Fractalkine ist ein Chemokin, welches über seinen hochselektiven Rezeptor CX3CR1 auf T-Zellen und Monozyten deren Migration maßgeblich beeinflusst. Fractalkine und CX3CR1 sind bei Patienten mit chronischer Pankreatitis deutlich überexprimiert und führen zu einer Zunahme der Gewebsfibrose sowie zur gesteigerten Infiltration von Entzündungszellen mit deutlicher Aggravation der pankreatischen Neuritis und somit auch zur Steigerung der typischen abdominellen Schmerzen. Daher sind wir der festen Überzeugung, dass die alleinige Blockade des Rezeptors CX3CR1 einen positiven Effekt sowohl auf die Entzündungsreaktionen und die damit einhergehende Schmerzentstehung als auch auf die Fibrogenese bei der Pankreatitis hat. Entsprechend möchten wir den Verlauf der akuten und chronischen Pankreatitis bei CX3CR1-/- knockout Mäusen sowie das therapeutische Potential von CX3CR1 blockierenden Antikörpern in der akuten und chronischen Pankreatitis an der Ratte untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Jan Goesta D' Haese