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Schlaf und Gedächnisbildung bei Säuglingen und Kleinkindern

Antragstellerin Dr. Manuela Friedrich
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222228420
 
Säuglinge und Kleinkinder zeichnen sich durch eine unvergleichlich hohe Lernfähigkeit aus. In relativ kurzer Zeit erwerben sie verschiedenste Gedächtnisinhalte und darauf aufbauend eine Vielzahl elementarer Verhaltensweisen, grundlegender Wissensstrukturen und sprachlicher Fähigkeiten. Eine solche längerfristige Gedächtnisbildung erfordert immer auch die Stabilisierung neu erworbenen Wissens und seine Einbindung ins bestehende Langzeitgedächtnis. Diese Gedächtniskonsolidierung setzt einen quasi offline-Modus des Gehirns voraus. Man geht heute davon aus, dass Konsolidierungsprozesse vorrangig im Schlaf stattfinden. Die Bedeutung einzelner Schlafphasen und spezifischer elektrophysiologischer Ereignisse (wie langsamer Oszillationen und Spindeln) für die Konsolidierung von Gedächtnisinhalten wurde bei Erwachsenen bereits mehrfach und sehr konsistent belegt. Bisher ist jedoch völlig ungeklärt, ob und in welchem Ausmaß diese Schlafphasen auch im unreifen, sich entwickelnden Gehirn die Konsolidierung von neu erworbenem Wissen befördern. In dem beantragten Forschungsvorhaben soll deshalb erstmals die funktionale Bedeutung des Schlafes für die Gedächtnisbildung bei Säuglingen und Kleinkindern thematisiert und speziell die Rolle des Schlafes für den frühkindlichen Spracherwerb herausgearbeitet werden. Im Rahmen einer methodischen Kombination von Ereigniskorrelierten Potentialen (EKP), Polysomnografie und Blickbewegungsmessung per Eyetracker wollen wir (1) die Struktur des frühkindlichen Schlafes in Hinblick auf gedächtnisrelevante elektrophysiologische Ereignisse charakterisieren, (2) den Einfluss vorausgegangener Lernprozesse auf die Qualität des darauf folgenden Schlafes erfassen und (3) den Einfluss des frühkindlichen Schlafes auf die Behaltensleistung von Säuglingen und Kleinkindern untersuchen. Es sollen Kinder im Alter von 6 bis 16 Monaten untersucht werden, da sich in dieser Zeit wesentliche Funktionen des deklarativen Gedächtnisses herausbilden und Behaltensleistungen rapide zunehmen. Der Vergleich verschiedener Altersgruppen soll insbesondere Aufschluss darüber geben, inwieweit die Entwicklung von Konsolidierungsprozessen ursächlich mit qualitativen Veränderungen in der kindlichen Wortlern- und Kategorisierungsfähigkeit zusammenhängt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Jan Born; Professorin Dr. Angela Friederici; Dr. Ines Wilhelm-Groch
 
 

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