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Die Rolle des cerebellären Cortex bei der Entstehung von Absence Epilepsie in P/Q-typ Calcium Kanal Mausmodellen.

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 223484474
 
Absence Epilepsie oder auch petit-mal Anfälle genannt, ist eine Form von idiopathisch generalisierter Epilepsie (IGE) und macht 3-4 % aller Epilepsieformen aus. Anfälle zeichnen sich durch einen für mehrere Sekunden andauernden spontanen Verlust des Bewusstseins mit einhergehendem Ausbleiben motorischer Aktivität aus. Im Elektroenzephalogramm (EEG) können diese paroxysmalen Ereignisse durch 3-4 Hz bilaterale Spike- und Slow-Wave Entladungen beobachtet werden. Neben den typischen Anfällen kommen auch atypische Anfälle bei verschiedenen Erkrankungen vor, welche sich durch bis zu minutenlangen Anfällen von den typischen unterscheiden. Die Entstehung von IGEn ist komplex. Dennoch liegen in einer bestimmten Form, der Absence Epilepsie des Kindesalters, vermehrt Mutationen in verschiedenen Ionenkanälen wie z.B. dem P/Q-Typ Kalziumkanal (CaV2.1) zu Grunde. Mauslinien, die eine spontane Mutation im P/Q-Typ Kalziumkanal zeigen, eignen sich sehr gut zur Erforschung der Beteiligung von Hirnarealen bei der Entstehung der Anfälle. Dennoch ist es nötig, genetische Methoden zur Aufklärung der zellulären und molekularen Mechanismen zu entwickeln, um bessere und spezifischere therapeutische Möglichkeiten für Patienten zu schaffen. In unserem Labor haben wir Mauslinien entwickelt, mit denen wir die zellspezifischen Eigenschaften des P/Q-Typ Kanals und dessen Rolle bei der Entwicklung und Funktion, in cerebellären Purkinje- bzw. Körner-Zellen, zeigen konnten. Mit Hilfe dieser Mauslinien konnten wir erforschen, dass der zelltypspezifische Knockout in cerebellären Purkinje- bzw. Körner-Zellen ausreichend ist Ataxien, Dyskinesien und Absence Anfälle hervor zu rufen. Mit diesen Mauslinien wollen wir nun die Rolle von spezifischen cerebellären Neuronen auf die Entstehung und Initiierung von Absence Anfällen untersuchen. Außerdem werden wir optogenetische Methoden entwickeln, mit denen wir in der Lage sind, die Rolle von G-Protein gekoppelten Rezeptoren (GPCR), die bei der Epilepsieentstehung eine Rolle spielen, zu kontrollieren. Dies dient ebenfalls dazu, um einen neuen therapeutische Ansatz für die Absence Epilepsiebehandlung zu testen, die eventuell auch beim Menschen Anwendung finden könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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