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Edition und Übersetzung des Genesiskommentars des Prokop von Gaza (aus der sogenannten `Oktateuchkatene`)

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22422145
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bei dem abgelaufenen Projekt handelt es sich (durch weitere Bewilligungen der DFG) inzwischen um den Teil eines Langfristvorhabens, das die Edition und Übersetzung mehrerer Teile des exegetischen Werkes des Prokop von Gaza (ca. 465/475-528/530 n.Chr.) zum Ziel hat, die sog. „Oktateuchkatene“ (die Edition des griechischen Texts soll im Rahmen der Reihe „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller“ [De Gruyter, Berlin/New York] erscheinen, die deutsche Übersetzung in der Reihe der „Fontes Christiani“ [Herder, Freiburg]). Grund für das Vorhaben ist die einzigartige Bedeutung des Werks als Handbuch der Exegese aus Exzerpten verschiedenster Theologen der patristischen Zeit zu zentralen Büchern des Alten Testaments. Das Spektrum der bei der Kommentierung des Buches Genesis verhandelten Probleme reicht von der Auseinandersetzung mit der philosophischen wie naturwissenschaftlichen Kosmologie der Spätantike über die psychologische und heilsgeschichtliche Auslegung der Patriarchengeschichte bis zur christologischen Deutung prophetischer und prophetisch deutbarer Textstellen. Gegenstand des Teilprojekts 2006-2009 war der Genesiskommentar aus diesem Werk; sein Ertrag wird sich für die patristische Forschung erst nach dem Erscheinen von Edition und Übersetzung ermessen lassen. An den nötigen Arbeitsschritten für diese Edition wurde zielgerichtet weitergearbeitet. 1. Die Kollation des Genesiskommentars wurde abgeschlossen und durch eine Autopsie der wichtigsten Handschrift ergänzt (insbesondere Codex Monacensis gr. 358 [Hardt] in der Bayerischen Staatsbibliothek, München). 2. Im Vordergrund stand im Berichtszeitraum die für den apparatus fontium notwendige Arbeit, vor allem, anhand der Volltextsammlung des Thesaurus linguae Graece (TLG) die Quellen zu bestimmen, die von Prokop zitiert und paraphrasiert werden. 3. Daneben wurde begonnen, die internen (Bibel-)Zitate der Fragmente für einen späteren Index zu kennzeichnen. 4. Die Konstitution des Textes im ersten Durchgang wurde fortgesetzt durch die textkritische Entscheidung der einzelnen Lesarten nach Maßgabe des zu Projektbeginn vorliegenden Stemmas. Einzelne Arbeitsvorgänge erwiesen sich als komplexer, als ursprünglich zu erwarten gewesen war, vor allem bei der Quellenbestimmung und der Übersetzung. Jedoch ergaben sich dabei auch unerwartet reiche Querverbindungen und Vertiefungsmöglichkeiten, im Berichtszeitraum vor allem dadurch, dass es möglich war, Origenes, der in der Geschichte der christlichen Exegese eine Schlüsselstellung einnimmt, neue Textpassagen zuzuweisen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Auf Spurensuche. Rekonstruktion von Origenes-Fragmenten aus der so genannten Oktateuchkatene des Prokop von Gaza, in: Jördens, Andrea et al. (Hgg.), Quaerite faciem eius semper. Studien zu den geistesgeschichtlichen Beziehungen zwischen Antike und Christentum. Dankesgabe für Albrecht Dihle zum 85. Geburtstag aus dem Heidelberger „Kirchenväterkolloquium“ (Studien zur Kirchengeschichte 8), Hamburg 2008, S. 214-28
    Metzler, Karin
  • Die palästinische Katene der Gradualpsalmen, in: Adamantius 14 (2008), S. 420-425
    Metzler, Karin, Hanus, Barbara
  • Kommentarij k knige Bytija Origena s točki zrenija sovremennoj izdatel’skoj praktiki (Der Genesiskommentar des Origenes unter dem Blickwinkel der modernen Editionspraxis), in: 18 Ežegodnaja bogoslovskaja konferencija Pravoslavnogo Svjato-Tichonovskogo gumanitarnogo universiteta. Materialy, t.1. Moskva 2008, 87-90
    Metzler, Karin
 
 

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