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Die Prä-PETM Perspektive kurzzeitiger paläoozeanographischer Ereignisse

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224435305
 
Im Verlauf des frühen Paläogens wurde das marine Ökosystem mehrmals durch kurzeitige Änderungen (<200 ky) der Umweltbedingungen empfindlich gestört. Das bekannteste dieser Ereignisse ist das Paläozän-Eozäne Thermale Maximum (PETM, ~56 Ma). Diese Umweltveränderungen werden primär durch einen Eintrag großer Mengen isotopisch leichten Kohlenstoffs in das Ozean-Atmosphäre System verursacht wie aus den negativen Kohlenstoffisotopen Exkursionen (>1 Promill) ersichtlich wird. Der Kohlenstoffeintrag ging einher mit einer deutlichen Erwärmung auf dem Land und in den Ozeanen sowie Änderungen in der Lebewelt und im Ozeanchemismus. Bisher sind zwei der frühesten Ereignisse, das "Latest Danian Event" (LDE, 61.75 Ma) und das "Mid-Paleocene Biotic Event" (MPBE, 58.9 Ma) in Tiefsee-Sedimenten kaum untersucht worden. Im Rahmen unseres Projektes soll gezeigt werden wie das planktische Ökosystem auf diese Umweltänderungen reagiert hat. Wir wollen testen, ob diese Ereignisse global ausgebildet sind und ob unterschiedliche Ablagerungsräume betroffen sind. Hierzu werden planktonische Foraminiferen aus verschieden ODP Bohrungen aus dem Atlantik, Pazifik und Indik sowie aus Schelfsedimenten in Ägypten quantitativ untersucht und statistisch ausgewertet. Darüber hinaus werden Isotopenmessungen (Kohlenstoff, Sauerstoff) vorwiegend an Foraminiferenschalen vorgenommen um die paläoozeanographischen Bedingungen zu rekonstruieren und um diese chemostratigraphisch zu nutzen. Tonmineralogie wird genutzt werden um mögliche Änderungen in klimabedingten Verwitterungsbedingungen auf den Kontinenten zu erkennen. Anorganische geochemische Analysen werden durchgeführt um den Redox-Status der Ozeane im Verlauf dieser Ereignisse zu charakterisieren. Das Projekt läuft in enger Kooperation mit der KU Leuven. Dort werden an den gleichen Proben die benthischen Foraminiferen quantitativ bearbeitet, so dass für die ausgewählten Zeitscheiben sowohl das Oberflächenwasser als auch die Tiefsee untersucht werden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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