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Bedeutung des (Pro)Reninrezeptors für die neuronale Plastizität im Hippocampus

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224507502
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Nachdem sich herausstellte, dass der (Pro)reninrezeptor als Adaptormolekül für Wnt-Pathways (und als Chelator für v-ATPasen) essentiell für die Embryo- und Organogenese ist, haben wir im vorliegenden Projekt untersucht, ob der (P)RR darüber hinaus auch für die adulte Neurogenese und Morphogenese im Hippocampus von Mäusen von Bedeutung ist. Im Speziellen haben wir folgende neue Erkenntnisse generiert: Im ZNS ist der (P)RR in den Pyramidenzellen der hippocampalen Arealen CA1-CA3 und im Gyrus dentatus zu finden. Der (P)RR wird nicht nur von maturen Neuronen im Gyrus dentatus, sondern auch von neugebildeten unreifen Neuronen in der subgranulären Zone exprimiert, nicht jedoch in Gliazellen. • Der (P)RR ist in vielen Zelltypen nicht nur im ER und an der Zellmembran lokalisiert, sondern auch im Zytosol und speziell während der Zellteilung an der Mitosespindel zu finden, in neuronalen PC12 Zellen darüber hinaus am „Primären Zilium“. Das „Primäre Zilium“ verhindert die Progression des Zellzyklus und leitet die Differenzierung ein, wobei es darüber hinaus eine Rolle für die Polarisierung von Zellen spielt. • Die Depletion des (P)RR in As4.1 Zellen führt zum Arrest in der G0/G1 Phase, zur Hemmung der Proliferation und zu Missbildungen der Mitosespindel. • Die Depletion des (P)RR in proliferierenden AHPs führt zur Hemmung der Proliferation in vitro und in vivo. • Die Depletion des (P)RR in differenzierenden AHPs führt zur Störung der Morphogenese in vivo (Länge der Dendriten, Verzweigungsgrad, Orientierung der Aussprossung). • Die Überexpression des (P)RR führt in adulten hippocampalen Progenitorzellen (AHPs) zu einer Beschleunigung der Progression von der G0/G1 Phase zur S-Phase und zur Stimulation der Proliferation. • Die Überexpression des (P)RR in transgenen Mäusen hatte nur geringe oder keine Einflüsse auf neuronale Plastizität Verhaltens- und Lernprozesse, soweit untersucht. • Der (P)RR interagiert in AHPs mit Komponenten sowohl des kanonischen als auch des nicht-kanonischen PCP Pathways, LRP6, CELSR und FDZ, sowie (in As41. Zellen) an der Mitosespindel möglicher Weise mit PRL-1. Zusammenfassend haben wir unsere Hypothese bestätigt, dass der (P)RR auch in adulten Neuronen eine essentielle Bedeutung hat. Wir haben darüber hinaus erste Hinweise erhalten, dass der (P)RR nicht nur notwendig für die Neurogenese und Morphogenese ist, sondern auch, dass er in beide Richtungen modulierend wirkt. Insbesondere die proliferationsfördernde Wirkung könnte für neuronale Regenerationsprozesse eine Rolle spielen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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