Rekonstruktion der Veränderung der Kuroshio Ozeanströmung (SE Japan) in den letzten 8 Ma
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen dieses Projektes wurde das bulk- und naß-geochemische Inventar eines während IODP Expedition 333 gewonnen Sedimentkerns aus dem NW Pazifik (Site C0011) untersucht um Aussagen über die paläoklimatische und paläoozeanographische Entwicklung des NW Pazifiks zu treffen. Besonderes Augenmerk lag auf der Rekonstruktion der Ozeantemperaturvariation mittels der organischen Lipidpaläothermometer TEX86, UK’37 und LDI über das 8.2 Millionen Jahre umfassende Intervall. Weiterhin sollte der Einfluss der klimatischen Entwicklung auf die Verteilung der terrestrischen Pflanzenvergesellschaftungen auf dem japanischen Festland und dem ostasiatischen Kontinent untersucht werden. Die im Zuge dieses Projekts untersuchten Tiefseesedimente enthielten zum weitaus größten Teil genügend organisches Material um die geplanten molekular-geochemischen Analysen durchzuführen. Der Einsatz von Lipidpaläothermometern lieferte wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der langfristigen klimatischen Entwicklung des NW Pazifiks und zeigt hohe Ozeantemperaturen während der miozänen Warmphase und einen allmählichen Abkühlungstrend ab dem spätem Miozän, der seinen Höhenpunkt in den Vereisungsphasen des Pleistozäns findet. Unterbrochen wurde dieser allgemeine Trend im mittleren Pliozän von einem etwa 700 ka umfassenden Intervall, das durch deutlich erhöhte Ozeantemperaturen auszeichnet ist und vermutlich die pliozäne Warmphase repräsentiert. Die Verteilung langkettiger n-Alkyllipiden weißt auf eine allmähliche und graduelle Veränderung der terrestrischen Pflanzenvergesellschaftung im Einzugsbereich des Studiengebietes hin. Im Allgemeinen zeichnen sich die durch hohe Ozeantemperaturen charakterisierten Warmphasen des Miozän, Pliozän und Holozän durch eine Dominanz eher wärmeliebender und vermutlich an humide Bedingungen angepasste Florenelemente aus. Im Gegensatz dazu kommt es während der Etablierung von durch niedrige Ozeantemperaturen gekennzeichnete Kaltphasen zu einer Ausbreitung borealer Pflanzenvergesellschaftung auf dem japanischen Archipel und vermutlich auf dem ostasiatischen Kontinent, die durch Kieferngewächse und Gräser charakterisiert. Die hier durchgeführten Untersuchungen liefern somit wichtige neue Erkenntnisse hinsichtlich der langfristigen klimatischen Entwicklung des NW Pazifiks und deren Auswirkung auf die Zusammensetzung der terrestrischen Vegetation des ostasiatischen Raums. Sie unterstreichen zudem das Potential des untersuchten Kerns für weiterführende, hochauflösende paläoklimatische und paläoozeanographische Studien.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2013). Palaeoceanography and climate variability of the NW Pacific over the last 8 Ma. 26th International Meeting on Organic Geochemistry, Teneriffe, Spain
Bauersachs, T., Jonas, A.S., Schwark, L.
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(2015). 730 ka records of paleoceanographic and climate evolution of the Northwest Pacific Ocean. 27th International Meeting on Organic Geochemistry, Prague, Czech Republic (2015)
Jonas, A.S., Bauersachs, T., Schwark, L.