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Integration intra- und intermodaler Netzwerke durch oszillatorische neuronale Synchronisation

Antragsteller Dr. Joachim Lange
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 225467179
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Selbst wenn die sensorische Stimulation physikalisch konstant ist, kann die menschliche Wahrnehmung dieser Stimulation über die Zeit oder von Stimulation zu Stimulation variieren. Ziel dieses Projekts war es, die neuronalen Grundlagen dieser Variation der Wahrnehmung mittels Magnetenzephalographie (MEG) und Verhaltensstudien zu untersuchen. Hierfür wurde ein Paradigma gewählt, bei dem zwei Reize mit einer konstanten zeitlichen Differenz präsentiert wurden. Bei einem mittleren, individuell bestimmten zeitlichen Abstand werden die beiden Reize in der Hälfte der Stimulationsdurchgängen als zwei getrennte, in der anderen Hälfte als ein einzelner Reiz wahrgenommen. Dieses Paradigma bietet somit die Möglichkeit, zwei unterschiedliche perzeptuelle Zustände bei physikalisch konstanter Stimulation zu untersuchen. Das spezifische Ziel dieses Projekts war es, die Rolle neuronaler oszillatorischer Aktivität für diese perzeptuelle Variabilität zu untersuchen. In dem Projekt konnte gezeigt werden, dass Fluktuationen der neuronalen Oszillationen schon vor der Stimulation (im Prästimulusbereich) Auswirkung auf die Wahrnehmung der nachfolgenden Stimulation haben können. So konnte gezeigt werden, dass die Amplitude (Power) der Oszillationen beeinflusst, ob zwei kurz hintereinander folgende taktile Reize als getrennt wahrgenommen werden können oder nicht. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die Probanden die zwei taktilen Reize nur dann als voneinander getrennt wahrnehmen können, wenn diese in zwei aufeinanderfolgende Zyklen des Alpha-/Beta-Bandes (8-20 Hz) fielen. Die Ergebnisse liefern somit Evidenzen für einen diskreten Wahrnehmungsprozess im somatosensorischen Cortex.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2014). The role of alpha oscillations for illusory perception. Behav. Brain Res. 271, 294–301
    Lange, J., Keil, J., Schnitzler, A., van Dijk, H., and Weisz, N.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.bbr.2014.06.015)
  • (2015). Beta oscillations define discrete perceptual cycles in the somatosensory domain. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 112, 12187–12192
    Baumgarten, T.J., Schnitzler, A., and Lange, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1073/pnas.1501438112)
  • (2016). Beta Peak Frequencies at Rest Correlate with Endogenous GABA+/Cr Concentrations in Sensorimotor Cortex Areas. PloS One 11, e0156829
    Baumgarten, T.J., Oeltzschner, G., Hoogenboom, N., Wittsack, H.-J., Schnitzler, A., and Lange, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1371/journal.pone.0156829)
  • (2016). Prestimulus Alpha Power Influences Tactile Temporal Perceptual Discrimination and Confidence in Decisions. Cereb. Cortex 26, 891–903
    Baumgarten, T.J., Schnitzler, A., and Lange, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1093/cercor/bhu247)
  • (2017). Beyond the Peak – Tactile Temporal Discrimination Does Not Correlate with Individual Peak Frequencies in Somatosensory Cortex. Front. Psychol. 8:421
    Baumgarten, T.J., Schnitzler, A., and Lange, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3389/fpsyg.2017.00421)
  • (2017). Subliminal stimuli modulate somatosensory perception rhythmically and provide evidence for discrete perception. Sci. Rep. 7:43937
    Baumgarten, T.J., Königs, S., Schnitzler, A., and Lange, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/srep43937)
 
 

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