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Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migrantenkindern und der Übergang nach der vierten Klasse

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Birgit Becker; Professor Dr. Hartmut Esser
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2006 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22565135
 
Verschiedene Studien zur ethnischen Bildungsungleichheit haben ergeben, dass Migrantenkinder selbst bei Berücksichtigung der sozialen Herkunft und der Migrationsbiografie im deutschen Bildungssystem deutlich benachteiligte Positionen einnehmen. Dies kann vor allem auf den Mangel an bildungsrelevanten sprachlichen und kulturellen Kompetenzen zurückgeführt werden. Da bereits zu Beginn der Grundschulzeit deutliche Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrations-hintergrund festgestellt werden und diese sich offenbar dann noch kumulativ verstärken, muss eine Erklärung dieser Startnachteile, neben den recht gut untersuchten Einflüssen der Familien- und Migrationsbiografie, bereits in der Vorschulzeit ansetzen. Zur Erklärung der ethnischen Kompetenzunterschiede im Vorschulalter bietet sich, wie für die Bildungsbeteiligung insgesamt, eine humankapitaltheoretische Modellierung des Kompetenzerwerbs und dessen Folgen an. Die Aneignung von Humankapital im Vorschulalter kann als Investition der Familie aufgefasst werden, die jedoch weitgehend den über Familien- und Migrationsbiografie bestimmten Vorgaben, darunter besonders die Ausstattung mit kulturellem Kapital, und den in der Wohnumgebung vorgefundenen Möglichkeiten, folgt. Vor diesem Hintergrund wird der Kindergartenbesuch als eine derart strukturierte vorschulische Bildungsentscheidung der Eltern verstanden. Für die empirische Untersuchung der Bestimmungsgründe und der (längerfristigen bildungsrelevanten) Folgen speziell des Kindergar-tenbesuchs (im Vergleich zu den anderen Einflüssen) ist ein Panel mit türkischen und deutschen Familien geplant, wobei zu zwei Zeitpunkten eine Befragung der Eltern und die Durchführung eines standardisierten Tests der kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten mit dem Kind erfolgen sollen. Informationen über den Wohnkontext sowie die Merkmale des Kindergartens sollen diesen Daten zugespielt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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