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Lebenszeichen. Privatbriefe unterbürgerlicher Schichten aus den Akten des westfälischen Landarmenhauses Benninghausen (1844 - 1891).

Antragstellerin Dr. Eva-Maria Lerche
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226150146
 
Bei der geplanten Publikation handelt es sich um eine Quellenedition von 376 Privatbriefen aus den Jahren 1860-1899, deren Absender oder Adressaten Insassen des westfälischen Landarmenhauses Benninghausen (1844-1891) waren. In der Mehrzahl sind ein bis fünf Briefe, in Einzelfällen sogar bis zu 27 Briefe pro Akte und Person erhalten. Die Besonderheit dieses Bestandes liegt darin begründet, dass die Briefe die private Korrespondenz von Personen umfassen, die weitgehend den unterbürgerlichen Schichten zuzuordnen sind. Im Gegensatz zur Erforschung von Bittbriefen von Unterschichten-Angehörigen, z.B. an Behörden der Armenfürsorge, war eine historische, volkskundliche und sprachwissenschaftliche Analyse solcher privater Korrespondenz bislang kaum möglich. Denn zum einen stellten Briefe auch im späten 19. Jahrhundert noch kein selbstverständliches Mittel der privaten Kommunikation innerhalb der Unterschichten dar – wie auch die Sprache und Orthografie einiger Briefe deutlich vor Augen führt. Zum anderen sind solche Privatbriefe, mit Ausnahme von Auswanderer-Briefen, nur selten als größerer Bestand erhalten geblieben. Ziel der Edition ist deshalb, diesen einzigartigen Briefbestand Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen für Forschung und Lehre zugänglich zu machen. Zugleich gibt das Werk auch für Fachfremde als Lesebuch einen ungewöhnlichen Einblick in die Lebenswelt einer Personengruppe, die bislang nur selten schreibend in Erscheinung trat.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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