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Experimentelle und theoretische Untersuchung eines wässrigen Zweiphasensystems mit einem hyperverzweigten Polymer

Fachliche Zuordnung Technische Thermodynamik
Chemische und Thermische Verfahrenstechnik
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226187286
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war die experimentelle und theoretische Untersuchung sowohl des Phasenverhaltens als auch des Stoffdurchgangs in wässrigen Zweiphasensystemen (ATPS), welche durch hyperverzweigte Polymere gebildet werden. Als thermodynamisches Modell wurde die Lattice Cluster Theorie mit der Wertheim Theorie verwendet und zur Stoffdurchgangsmodellierung wurde dieses mit der Dichtegradiententheorie kombiniert. Exemplarisch wurde die Bildung des ATPS anhand eines Modellsystem aus einer wässrigen Lösung von Dextran T40 und einem hyperverzweigten Polyesteramid (HB) untersucht (ATPS 1). Dieses ATPS wurde mit einem „klassischen“ ATPS, bestehend aus Polyethylen Glykol (PEG) 8000 und Dextran T40 (ATPS 2), verglichen. Weiterhin wurde auch die Verteilung des Biomoleküls L-Serin in beiden ATPS analysiert. Zunächst wurde das Phasenverhalten der beiden ATPS experimentell untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass obwohl PEG 8000 als auch HB eine ähnliche Molmasse besitzen, ATPS 1 eine vergleichsweise geringe kinematische Viskosität der korrespondierenden Phasen hat und sehr viel länger Konnoden aufweist. Durch die längeren Konnoden ist das Verteilungsverhalten von L-Serin in ATPS auch ausgeprägter in Richtung der Dextran-reichen Phase. Für die thermodynamische Modellierung der beiden ATPS und der Verteilung des Biomoleküls wurde versucht ausgehend von dem Verhalten der binären Randsysteme das Phasenverhalten der beiden ATPS zu berechnen. Dies konnte innerhalb des Projektes erfolgreich umgesetzt werden, so dass mit dem thermodynamischen Modell sowohl das Entmischungsverhalten von HB/PEG-Wasser, die Löslichkeit von L-Serin in Wasser als auch das Phasenverhalten der ATPS sowie die Verteilung von L-Serin in den ATPS berechnet werden kann. Aufbauend auf dem thermodynamischen Modell wurde das Stoffübergangsmodell entwickelt. Hierzu wurde zunächst die Grenzflächenspannungen der beiden ATPS vermessen und modelliert. Beide ATPS weisen hierbei eine relativ geringe Grenzflächenspannung auf, was in der Anwendung zu Emulsionsbildung führen kann. Durch die Modellierung der Grenzflächenspannung konnte ein Ausdruck für die Helmholtzenergie im inhomogene Gebiet gewonnen werden. Dies bildet die Ausgangslage für die Entwicklung des Stoffübergangsmodels. Für die Anpassung der Mobilitätskoeffizienten wurde der Stoffübergang der phasenbildenden Komponente Dextran als auch von L-Serin mit Hilfe einer Nitsch-Zelle vermessen. Durch dieses Vorgehen konnte sowohl der Stoffübergang modelliert werden als auch die Konzentrationsprofile über die Phasengrenzfläche. So konnten mögliche Widerstände für den Stoffübergang aufgezeigt werden. Durch die experimentelle Untersuchung des Stoffübergangs von L-Serin in den beiden ATPS wurde auch festgestellt, dass sich dieses zu Beginn an der Phasengrenzfläche anreichert. Innerhalb dieses Projekts wurde die stoffliche Basis der ATPS deutlich erhöht und eine geschlossene Theorie für die Modellierung der Phasengleichgewichte und des Stofftransportes zur Verfügung gestellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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