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Präfrontale Netzwerke, Impulskontrolle und Präferenzkonsistenz: Verhaltensanalysen bei Patienten mit fokalen Frontalhirnläsionen

Antragsteller Professor Dr. Jan Peters
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226381160
 
Normalerweise ziehen Menschen eine größere Belohnung einer kleineren vor; gleiches gilt für sofortige und spätere Belohnungen. In den meisten Fällen unterscheiden sich Belohnungen aber nicht in nur einer einzelnen Dimension. So bezeichnen die sogenannten inter-temporalen Entscheidungen Situationen, in denen zwischen einer kleineren, aber früheren und einer größeren, aber späteren Belohnung gewählt werden muss. In diesen Fällen müssen Wartezeit und Belohnungsgröße miteinander verrechnet werden. Typischerweise werden spätere Belohnungen anhand einer annäherend hyperbolischen Funktion abgewertet (Zeitdiskontierung). Solche Entscheidungsprozesse sind von hoher klinischer Relevanz, weil viele Impulskontrollstörungen (Sucht, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) mit einer stark erhöhten Präferenz für frühere aber kleinere Belohnungen assoziiert sind (reduzierte Impulskontrolle). Bildgebungsstudien und Studien mit transkranieller Magnetstimulation (TMS) haben gezeigt, dass ein fronto-parietales Netzwerk eine wichtige Rolle bei diesen Impulskontrollprozessen zu spielen scheint. Insbesondere der laterale präfrontale Kortex scheint hier wichtig zu sein. Schädigungen des ventro-medialen präfrontalen Kortex führen zu einer erhöhten Impulsivität in solchen inter-temporalen Entscheidungen, und scheinen auch die Konsistenz von Präferenzen in einfachen Entscheidungsaufgaben zu beeinträchtigen. Es ist jedoch unklar ob Schädigungen des lateralen präfrontalen Kortex zu reduzierter Impulskontrolle in inter-temporalen Entscheidungen führen, und ob bzw. wie solche Schädigungen Präferenzkonsistenz beeinflussen. Im vorliegenden Projekt soll Impulskontrolle und Präferenzkonsistenz (sowohl innerhalb einzelner Sitzungen als auch zwischen Sitzungen) in Patienten mit fokalen Frontalhirnläsionen untersucht werden. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vergleich des Einflusses von lateraler vs. ventro-medialer Frontalhirnschädigung auf diese Prozesse.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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