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Eine Methode zur Quantifizierung energetischer Beiträge zur chemischen Bindung in periodischen Systemen basierend auf Dichtefunktionaltheorie

Fachliche Zuordnung Theoretische Chemie: Moleküle, Materialien, Oberflächen
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226534493
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das geförderte Projekt “Eine Methode zur Quantifizierung energetischer Beiträge zur chemischen Bindung in periodischen Systemen basierend auf Dichtefunktionaltheorie“ hatte zum Ziel eine Methode zur Analyse der Bindungsenergie in Oberflächen-Adsorbat und Festkörper-Systemen zu entwickeln und auf interessante Modellsysteme anzuwenden. Dabei war der Startpunkt, die in der Molekülchemie etablierte Energiedekompositions-Analyse (EDA), die physikalisch fundierte Energiebeiträge liefert, welche mit chemischen Konzepten wie ionischer und kovalenter Bindung korreliert werden können. Das Projekt hat diese Methode nun auf periodische Randbedingungen erweitert, was die Gelegenheit bietet, sie auf Fragen der Oberflächen- und Materialwissenschaften anzuwenden. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit SCM/Amsterdam kann die Methode unter dem Namen "pEDA" nun im quantenchemischen Programmpaket ADF-BAND genutzt werden. In ersten Anwendungen der neuen Methode zeigten sich überraschende Erkenntnisse, die sich aus der Übertragung molekülchemischen Wissens auf die Oberflächenchemie ergeben haben. So konnte etwa der Vorläuferkomplex, der bei der Adsorption des prototypischen Adsorbats Ethen auf der Si(001)-Oberfläche durchlaufen wird, in seiner Bindungsqualität quantitativ charakterisiert werden. Der berechnete hohe kovalente Bindungsanteil zeigt dabei die gerichtete Wechselwirkung zwischen Molekül und Oberfläche, die als "Chemisorption" bezeichnet werden kann. Damit bietet die neue Methode eine Möglichkeit, die Begriffe Chemisorption und Physisorption über quantitative Elektronenstrukturanalyse voneinander abzugrenzen und zu bestimmen. Die Methode kann damit auch dazu verwendet werden, um Elementarschritte in der organischen und anorganischen Funktionalisierung von Halbleiter-Oberflächen bis hin zur Grenzflächenbildung zu untersuchen, wie sie für die Entwicklung neuer Bauelemente aber auch für die Grundlagenforschung wichtig sind. Zu letzterem Aspekt bildet die Methode einen wichtigen Baustein für Arbeiten in Verbundprojekten. Die Entwicklung und Anwendung der Methode traf auf breites Interesse im Fachgebiet und bildete die Grundlage für die Verleihung des Hans G.A. Hellmann-Preises der Arbeitsgemeinschaft Theoretische Chemie im Jahr 2016 (http://www.theochem.de/agtc.hellmann.html).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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