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Neue Logiken für den Verifikationismus
Antragsteller
Dr. Andreas Kapsner
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226560292
Das Projekt „Neue Logiken für den Verifikationismus“ will einen neuen Blick auf die verifikationistische Bedeutungstheorie werfen, nach der die Bedeutung einer Behauptung in der Methode ihrer Verifikation liegt. Vor allem die Konsequenzen, die eine solche Theorie auf die Logik hat, sollen beleuchtet werden. Michael Dummett hat ausgiebig dafür argumentiert, dass derjenige, der die verifikationistische Thesen ernst nimmt, auch eine Revision der klassischen Logik vornehmen muss und eine konstruktive Logik annehmen sollte. Normalerweise geht man davon aus, dass es sich hierbei um die intuitionistische Logik handelt. Es ist aber die grundlegende These dieses Projekts, dass dem nicht so ist, sofern zwei unrealistische Annahmen verworfen werden. Stattdessen werden Logiken motiviert, die entweder noch nicht ausgiebig untersucht worden sind, oder die noch gar nicht entdeckt worden sind. Mein Ziel ist es, die Anforderungen, die an solche logischen Systeme gestellt werden sollten, auszuformulieren, und verschiedene Systeme daraufhin zu überprüfen, wie gut sie diesen Anforderungen gerecht werden.Die beiden unrealistischen Annahmen sind die folgenden: (A) Die intuitionistische Erklärung der Negation lässt sich ohne weiteres von der Mathematik auf empirische Diskurse übertragen; (B) Verifikationen sind, genau wie mathematische Beweise, sicher und über jeden Zweifel erhaben.Für die logischen Systeme heißt eine Abkehr von (A), dass sich eine konstruktive Logik mit sog. „starker Negation“ am besten eignen wird. Wer (B) aufgibt, wird sich einer nicht-monotonen Logik zuwenden müssen. Die vielversprechendste Entwicklung scheint mir in Richtung einer nicht-monotonen Version der von David Nelson vorgeschlagenen Logik N3 zu gehen.Ich gehe davon aus, dass die Untersuchungen, die ich anstellen möchte, zur Klärung von vielen wichtigen Fragen aus der Sprachphilosophie, der Wissenschaftstheorie und natürlich der philosophischen Logik beitragen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen