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Psychotherapeutische Kompetenz und Adhärenz: Bedeutung für die Behandlung der Panikstörung mit Agoraphobie

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226657155
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein adhärentes und kompetentes therapeutisches Vorgehen stellt ein essentielles Merkmal zur Sicherung der internen Validität von Psychotherapiestudien dar. In der Forschungspraxis werden die Adhärenz und Kompetenz von Therapeuten jedoch nur selten berücksichtigt. Einen Grund hierfür stellen unter anderem die hohen Kosten dar, die mit der Evaluation dieser Merkmale verbunden sind. In dem Forschungsprojekt wurde in einer ersten Fragestellung geprüft, ob reliable und valide Beurteilungen der therapeutischen Adhärenz und Kompetenz auch durch die Beurteilung von Ausschnitten einer Therapiesitzung gewonnen werden können, da in der Vergangenheit meist Aufzeichnungen vollständiger Therapiesitzungen berücksichtigt wurden. Es konnte gezeigt werden, dass auch aufgrund von Segmenten (20-minütige Sitzungsausschnitte) eine reliable und valide Erfassung der therapeutischen Adhärenz und Kompetenz erfolgen kann, die mit der Beurteilung basierend auf ganzen Sitzungen vergleichbar ist. Die Befunde haben wichtige Implikationen hinsichtlich der Kosten, die mit der Erfassung der Adhärenz und Kompetenz verbunden sind. In einer zweiten Fragestellung wurde die prädiktive Validität von Adhärenz- und Kompetenzbeurteilungen untersucht. Hierbei wurden Therapien bei verschiedenen Störungsbildern berücksichtigt (Soziale Phobie, Depression und Hypochondrie). Höhere Werte in der Adhärenz und eine bessere therapeutische Beziehung waren mit dem Therapieerfolg verbunden. Zudem zeigte sich die therapeutische Beziehung eher als Voraussetzung und nicht als Konsequenz für die adhärente und kompetente Durchführung von Therapien. In einer dritten Fragestellung wurde die Bedeutung der Behandlungsintegrität für die Vorbereitung der Exposition bei dem Störungsbild der Panikstörung mit Agoraphobie untersucht. Hierbei konnten geeignete Instrumente zur Erfassung der Behandlungsintegrität sowie zur Erfassung des Interaktionsverhaltens der Patienten entwickelt werden. Es zeigte sich, dass der therapeutischen Adhärenz und der therapeutischen Beziehung bei der Rückfallprophylaxe (6-monats Follow-up) eine wichtige Bedeutung hinsichtlich der Reduktion agoraphobischer Verhaltensweisen zukam. Das Interaktionsverhalten der Patienten war zudem bedeutsam für die Qualität der therapeutischen Beziehung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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