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US-amerikanische Stadtentwicklungspolitik. New Orleans nach Hurrikan Katrina und Rita

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2012 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226769965
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

New Orleans war unmittelbar nach Hurrikan Katrina, auf den eine urbane Katastrophe gefolgt ist, nicht nur aus planungswissenschaftlicher Sicht im Gespräch. Von der Stadt, die 2018 dreihundert Jahre alt geworden ist, wurde bis heute nach der Perspektive einer längerfristigen Stadtentwicklung nach Katrina nicht gefragt. Zu den wissenschaftlichen Fortschritten gehört, dass in diesem Projekt eine umfassende planungswissenschaftliche Analyse ausgearbeitet wurde, die in verschiedenen planerischen Handlungsfeldern Handlungsspielräume und Tendenzen von Reformfähigkeit aufzeigt. Die Verschränkung mit der politikwissenschaftlichen Perspektive von urban governance und insbesondere die Untersuchung der Rolle von Stiftungen und Philanthropen zeigte, dass überlokale Akteure dieser Art zivilgesellschaftlichen Sphäre eng mit privatwirtschaftlichem Handeln verwoben sind und es so zu stadtentwicklungspolitischen Ergebnissen in verschiedenen Handlungsfeldern kam. Bei der Unternehmung, diese „Ergebnisse“ in ein Gesamtbild des längerfristigen Wiederaufbaus und der Katastrophenbewältigung planungswissenschaftlich einzuordnen, gehört zu den wissenschaftlichen Fortschritten der analytische Blick von disconnection: Vor dem lokalen stadtentwicklungspolitischen Hintergrund wurden durch die Folgen von Katrina auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Dimensionen von Unverbundenheit, Entkopplung und Zusammenhangslosigkeit besonders augenscheinlich. Gleichzeitig kann für (neue) Verbindungen, Zusammenschlüsse und integrierte Handlungsansätze nach Katrina lokal Handlungs- und Reformfähigkeit attestiert werden. Im Gesamtbild kann New Orleans im Verhältnis zu anderen US-amerikanischen Städten eine Art „Normalisierung“ von stadtentwicklungspolitischem Handeln und Planen (nach Katrina), attestiert werden, die nicht zuletzt ihre Wurzeln in der enormen stadtpolitischen Dysfunktionalität vor Katrina hat und insbesondere dem extremen Handlungsdruck nach Katrina, der außerordentlichen Mitwirkung überlokaler Akteure und der lokalen stadtpolitischen Bereitschaft dazu geschuldet ist. New Orleans hat nach Katrina stadtentwicklungspolitisch durch eine „Aufholjagd“ viel erreicht – in einigen Feldern sogar „auf der Überholspur“. In der Gesamtheit halten sich dennoch beharrlich Unverbundenheit und Entkopplung. Das konnte erst durch die langjährige Bearbeitung des Projektes und mehr als zehn Jahre nach Hurrikan Katrina deutlich werden und wird hier als besonders augenfälliges Kennzeichen US-amerikanischer Stadtentwicklung interpretiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • „Pop-Up Planning After Disaster. Katastrophenbewältigung und Reformfähigkeit nach Hurrikan Katrina in New Orleans am Beispiel Strategischer Stadtentwicklungsplanung.“ Dissertation
    Heike Neusüß
 
 

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