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"Westliche" und "Östliche Weisheit". Der Einfluss Anna Kingsfords und Subba Rows auf die Lehren der Theosophischen Gesellschaft und die Entstehung der Secret Doctrine

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 226922402
 
Die Theosophische Gesellschaft war die überragende und weitgehend diskursbestimmende esoterische Vereinigung im späten 19. und frühen 20. Jh. mit globaler Wirkungsgeschichte. Im Jahre 1879 übersiedelte die Gesellschaft, deren geistige Wurzeln im europäischen und amerikanischen Spiritismus liegen, nach Indien und berief sich von nun an zunehmend auf buddhistische und hinduistische Lehren. Als Ergebnis dieser Entwicklung wurde 1888 eine neue systematische Zusammenstellung des Lehrgebäudes unter dem Titel Secret Doctrine veröffentlicht, die in der Folge zum Standardwerk der modernen Esoterik avancierte. In der bisherigen Forschung wurde diese Entwicklung dabei so verstanden, als hätte die Theosophie ihre ursprünglich westlich-esoterischen Lehren im Geiste der „östlichen“ Lehren des Hinduismus und Buddhismus neu interpretiert. Grundlage des Projekts ist die These, dass die Quellen ein viel komplexeres Bild zeigen, in dem sich „Ost“ und „West“ weniger als geographische Referenzen, sondern eher als strategische Positionierungen erweisen.Es werden die beiden wichtigsten in diesen Diskussionen der frühen 1880er Jahre auftauchenden Legitimationsinstanzen für die „östliche“ und „westliche“ Position untersucht. Anna Kingsford galt als Vertreterin einer westlich-christlichen Esoterik und der indische Brahmane Subba Row fungierte als authentischer indischer Kronzeuge für die „östlichen“ Lehren. In dem Projekt soll zunächst beider Leben und Werk als notwendige Vorarbeit und im Anschluss daran deren philologisch konkret fassbarer Einfluss auf die weitere Lehrbildung der Theosophischen Gesellschaft, wie sie in der Secret Doctrine ihren vorläufigen Endpunkt erreichte, analysiert werden. Die Ergebnisse werden dabei auch allgemein für ein vertieftes Verständnis globaler Diskurse im 19. Jh. relevant sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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