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Bühne und Bürgertum: Das Hamburger Stadttheater 1770-1850
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Jahn; Professorin Dr. Claudia Zenck
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Musikwissenschaften
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227075039
Im Zentrum des Projektantrages steht eines der bedeutendsten deutschen Theaterunternehmen der Zeit zwischen 1770 und 1850: das Hamburger Stadttheater. Dieses Theater, dessen Programm Musik- und Sprechtheater kombinierte und das weit über Hamburg hinaus Wirkung entfaltete, kann als Prototyp eines ökonomisch basierten und vom Bürgertum getragenen Stadttheaters gelten. Umso erstaunlicher ist es, daß das eigenständige und einflußreiche Profil, welches das Hamburger Stadttheater im genannten Zeitraum entwickelte, von der bisherigen Forschung weitgehend ignoriert wurde. Diese Lücke will das Forschungsprojekt schließen, indem es die zahlreich überlieferten Quellen erstmals einer umfassenden literatur-, theater- und musikwissenschaftlichen Analyse unterzieht. Das Erkenntnisinteresse des Projekts zielt auf das Verhältnis von Theater und bürgerlicher Kultur im 18. und 19. Jahrhundert. Während die bisherige Forschung die Theaterkultur des Untersuchungszeitraums von den höfischen Theatern dominiert sah, geht das Projekt davon aus, daß das Hamburger Stadttheater ein eigenständiges, überregionales Format besaß, welches sich gegenüber den Hofbühnen impulsgebend behaupten konnte. Um dies herauszuarbeiten, wird das Projekt die spezifischen Interaktionsmodi, die zwischen der Stadt und ihrem Theater bestanden, unter sechs Gesichtspunkten untersuchen: Die einzelnen Intendanzen und ihre Spielplanprofile, die Rahmung durch das Metatheater, die Einbindung des Stadttheaters in die Presselandschaft, beispielhafte Aufführungen, überregionale Wirkung der Hamburger Theaterkultur und die Rezeption der deutschen Klassik. All dies geschieht unter Berücksichtigung der Besonderheiten, die das Musiktheater im Untersuchungszeitraum gegenüber dem Sprechtheater aufweist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen