Detailseite
Projekt Druckansicht

Determinanten des Schülerfeedbacks: eine fächervergleichende Analyse von Schüleraussagen zur Unterrichtsqualität an allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien

Antragstellerin Professorin Dr. Sylvia Rahn
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227374730
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Vor dem Hintergrund des Forschungsstandes zur schülerperzipierten Unterrichtsqualität und ihrer Determinanten wurde im Projekt fächervergleichend rekonstruiert, erstens welche Stärken und Schwächen die Schülerinnen und Schüler im Unterricht wahrnehmen. Zweitens wurden die Faktoren analysiert, die das Schülerfeedback in der Sekundarstufe II beeinflussen und ggf. verzerren. Zu diesem Zweck wurde in den Eingangsklassen von 48 beruflichen Gymnasien und Gesamtschulen das Schülerfeedback (n= 2008) zur Unterrichtsqualität in den Fächern Deutsch, Mathematik und – im Falle der beruflichen Gymnasien – des jeweiligen profilbildenden Faches (Erziehungswissenschaft, BWL/Rechnungswesen und Elektrotechnik) erhoben. Zum Perspektivenvergleich wurden ergänzend die Lehrerinnen und Lehrer (n=117) der Lerngruppen zum Klassenkontext, zu Aspekten der Unterrichtsqualität und zur eigenen Person befragt. In den deskriptiven Befunden des Projekts spiegelt sich eine teils fach- und bildungsgangübergreifende Qualität des Oberstufenunterrichts. Zugleich konnten fachspezifische Stärken und Schwächen des Unterrichts aus Schülersicht identifiziert werden. Hypothesenkonform konnte varianz- und regressionsanalytisch (u. a. auf zwei Ebenen) sowie mithilfe von konfirmatorischen Faktorenanalysen und Strukturgleichungsmodellen die grundsätzliche Validität auch der hoch inferenten Gesamteinschätzung der Unterrichtsqualität gestützt werden, die stärker durch die wahrgenommene Prozessqualität als durch die untersuchten Verzerrungsmerkmale beeinflusst wird. Im Fächervergleich zeigen sich allerdings erhebliche Unterschiede in den Determinanten des Schülerfeedbacks, das deshalb nicht als fachübergreifend, wohl aber als fachspezifisch valide gelten kann. Dies legt nahe, in der Praxis der Unterrichtsevaluation zukünftig auf fächerübergreifende Vergleiche des Schülerfeedbacks zu verzichten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Aus Schüleraussagen lernen?! – Auf dem Weg zu einer professionellen Feedbackkultur an Schulen = Learning from Students' Statements?! - Towards a Professional Feedback Culture at Schools. Die Deutsche Schule; Münster Bd. 108, Ausg. 2, (2016): 163-175
    Sylvia Rahn/Miriam Keune/Christoph Fuhrmann/Sabine Gruehn
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung