Detailseite
Projekt Druckansicht

Rechenschwäche bei Frühgeborenen: langfristige Konsequenzen und Bedeutung für schulische Praxis

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227391571
 
Frühgeborene (Geburt <37. Schwangerschaftswoche) wachsen mit einem erhöhten Risiko für schulische Probleme auf, insbesondere im Bereich Mathematik. Diese Probleme mindern ihren Lebenserfolg, zum Beispiel erreichen erwachsene Frühgeborene im Durchschnitt niedrigere Bildungsabschlüsse und sind öfter arbeitslos. Im ersten Arbeitspaket dieses Projekts werden wir Sekundäranalysen an zusammengespielten Datensätzen der Bayerischen Entwicklungsstudie (BLS, BESt), der POPS Studie (Project on Preterm and Small for Gestational Age Infants, Niederlande), der New Jersey Case Western Reserve University Studie (USA) und der Ontario McMaster University Studie (Kanada) durchführen, um unsere Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Frühgeburt, kindlichen mathematischen Problemen und negativen Konsequenzen im Erwachsenenalter international zu validieren. Die Forschung an zusammengespielten individuellen Teilnehmerdaten aus verschiedenen internationalen Studien bietet zahlreiche Vorteile, zum Beispiel ermöglichen hohe Stichprobengrößen die Identifikation universeller Entwicklungsmechanismen unter Kontrolle möglicher Konfundierungsfaktoren. Unsere Ergebnisse werden wichtige Implikationen haben für langfristige Nachfolgeuntersuchungen nach Frühgeburt, internationale Gesundheitsvorsorgestandards sowie die Planung schulischer Förderung.In unserem zweiten Arbeitspaket widmen wir uns dem deutschen Schulsystem: obwohl bekannt ist, dass mathematische Lernprobleme häufig bei Frühgeborenen auftreten, haben wir kaum Informationen, wie deren Lernen in der Schule gefördert werden kann. Frühere Studien haben gezeigt, dass englische Grundschullehrer sehr wenig über die schulischen Bedürfnisse Frühgeborener wissen und hierzu nicht ausgebildet werden. Wir werden untersuchen, was deutsche Lehrer über Frühgeborene wissen, welche Informationen über Frühgeburt in der Lehrerausbildung enthalten sind, und welche Einstellungen und Erwartungen Eltern zum Schulbeginn ihrer zu früh geborenen Kinder in Deutschland haben. Diese neuen Ergebnisse werden zeigen, welche Informationen Lehrer brauchen, um Frühgeborenen das Lernen zu erleichtern und wie die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern gefördert werden kann, um erfolgreiche Inklusion zu früh geborener Kinder im Regelschulsystem zu erreichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung